18. August 2025
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COALTOWN RECORDS

Lesedauer ca. 4 Minuten

Neuer Plattenladen in Inzing: „Coaltown Records“ hat kürzlich seine Türen geöffnet.

Inzing – Musikliebhaber aufgepasst: Im Industriegebiet, Schießstand 30, hat mit „Coaltown Records“ ein neuer Treffpunkt für Vinyl- und CD-Fans geöffnet.

Der Inzinger Coreth Flo – auch bekannt als „zORc“ – hat sich mit dem Laden einen lang gehegten Traum erfüllt und bietet nun An- und Verkauf von Schallplatten, CDs und Kassetten an.

Eine wahre Fundgrube für Vinyl-Liebhaber


Der Laden richtet sich an Musikfreunde jeden Alters, vom Sammler bis zum Neuentdecker.

Neben dem Sortiment lädt das Geschäft auch zum Verweilen und Fachsimpeln ein. Es soll ein Ort für echte Musikgespräche sein, nicht nur ein Verkaufsraum.

Auch passende Accessoires zu den Labels werden angeboten…

Geöffnet ist „Coaltown Records“ Montag bis Donnerstag von 13:00 bis 17:00 Uhr. Termine außerhalb der Öffnungszeiten sind nach Absprache unter 0676 500 4576 möglich.

Zufahrt zum Plattenladen: Inzing, Schießstand 30 / Google Maps, 2025 (maps.google.com)

Ein neuer Ort für analoge Musik, persönliche Tipps – und gute Gespräche über Vinyl und mehr.

Flo Coreth, Chef von „Coaltown Records“ – mit unzähligen Ideen, Stories und Anektoten im Kopf…

Kurzinterview mit Flo Coreth

DZ: Warum hast du für diese alten, traditionellen Tonträger wie Vinylplatten, CDs und Tonbänder eine besondere Vorliebe entwickelt, wo es doch heute aus technologischer Sicht ganz andere Möglichkeiten gäbe?

Flo: Musik war für mich immer schon sehr wichtig – nicht das Selberspielen, sondern das Musikhören und Sammeln. Ich bin mit diesen traditionellen Tonträgern aufgewachsen. Mit Kassetten haben wir noch unsere Lieblingshits vom Radio aufgenommen und uns geärgert, wenn der Radiosprecher immer wieder den Song gestört hat. Auch an meine erste selbst gekaufte Kassette „Roxette – Joyride“ kann ich mich noch sehr gut erinnern.
Doch schnell wurden CDs sehr präsent und man verbrachte auch viel Zeit mit diesem Medium.
Mit der Einführung von MP3 hat sich dann vieles schnell geändert. Wir sammelten Musik auf der Festplatte, CDs wurden ausgeliehen und in das neue Format umgewandelt. Schnell wuchs das Archiv auf 1000e Songs und Alben. Der große Unterschied: Man konnte die Musik nicht mehr „angreifen“. Es gab in diesem Sinn kein Cover mehr, kein Booklet, usw. Die ganze Haptik ging verloren. Man verlor schnell den Überblick aufgrund der großen Datenmenge.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch wenig Kontakt zur Schallplatte. Bis ich eine kleinere Sammlung zum Kauf angeboten bekam – das war dann der Start für die Liebe und Begeisterung zum „Schwarzen Gold“. 
Beim Kauf eines klassischen Tonträgers ist auch ein wichtiger Aspekt die Wertschätzung dem Künstler gegenüber.

DZ: Wie kam es zur Wahl des Logos „Coaltown Records“? Gibt es da Verbindungen zur gleichnamigen Inzinger Band?

Flo: Der Name Coaltown ist vor allem in der oberen Kohlstatt schon sehr lange ein Begriff. Natürlich gibt es da eine Verbindung zur gleichnamigen Band COALTOWN. Mein Freund und damaliger Nachbar Thomas Neurauter alias ‚Frundl‘ ist Schlagzeuger und Gründungsmitglied dieser Band. In der Coaltown war auch ihr erster Proberaum angesiedelt und dadurch Treffpunkt für Jung und Alt. Übrigens – an der Straße hat sich auch heute nichts geändert. Wir sind noch beide original COALTOWNER!

DZ: Auf den Punkt gebracht – was sind für dich die Vorteile der alten, traditionellen Tonträger im Vergleich zu den modernen, digitalen Angeboten?

Flo: Ganz klar – man nimmt sich einfach mehr Zeit zum Musikhören.
Du gehst zum Plattenregal, durchforstest die verschiedenen Genres, nimmst dir eine passende Scheibe raus. Du legst sie bewusst ganz behutsam auf den Teller, die Nadel setzt auf, man hört ein leichtes Knistern. Mit dem Cover in der Hand setzt man sich gemütlich auf die Couch und genießt den unvergleichbaren Sound von Vinyl und bewundert die teilweise hervorragende Coverart. Wenn dir ein Song vom Album nicht auf den ersten Moment gefällt, wartest du erstmal ab und bist nicht so schnell verleitet, den Titel vorzuspulen, weiter zu klicken oder schon wieder den nächsten Interpreten in die Playlist zu laden, wie das leider bei den Streamingdiensten oft der Fall ist.

DZ: Du bietest ja nicht nur Waren an, sondern möchtest mit den potentiellen Käufern und Käuferinnen auch über verschiedene Genres von Musik ins Gespräch kommen. Also hat der kommerzielle Erfolg in diesem Konzept nicht oberste Priorität?

Flo: Ich finde einen Ort, wo sich Gleichgesinnte treffen und über das Thema Musik quatschen können, persönlich einfach lässig und auch wichtig. Das Projekt „Pop Up Store“ ist natürlich nur möglich, weil wir mit dem Hauptgeschäft, dem Floristenbedarf-Großhandel, eine gute Basis haben. Zum Beispiel müssen keine Räumlichkeiten extra angemietet werden.
Somit ist es für mich ein Glückstreffer und eine Win-Win-Situation, wenn man Hobby & Arbeit so gut vereinen kann.

DZ: Vielen Dank, Flo, für das Gespräch!
Alles Gute und viel Erfolg mit deinem außergewöhnlichen, aber sehr interessanten Geschäftsmodell von „Coaltown Records“!!

Fotos: „Freigeistin Fotografie“ (Anna und Elias Schumacher-Haslwanter)

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Luis Strasser

Als begeisterter Leser der Printausgabe der DZ hat sich Luis – zusammen mit einem kleinen Team – nach der drohenden Einstellung der Druckversion 2019 dafür eingesetzt, die DZ in irgendeiner Form zu erhalten. Das Resultat ist der nun vorliegende Blog, an dem als Redaktionsmitglied und Autor mitzuarbeiten ihm viel Freude bereitet. Seine Schwerpunktthemen: Politik, Bildung, gesellschaftlicher Wandel, Zeitgeschichte…

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