6. Mai 2024
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Was ist das?

Was könnte das wohl für ein Vogel sein? Oft braucht man zur korrekten Bestimmung die Hilfe anderer. (Hier handelt es sich um eine männliche Kolbenente aus der Gaisau).
Lesedauer ca. 4 Minuten

Niemand auf der Welt, kann alle Lebewesen aus dieser unendlichen Fülle sicher bestimmen. Man muss sich spezialisieren um wenigstens aus einem Teilbereich recht viel zu erkennen. Bei allen anderen Lebensformen ist Hilfe nötig.

Natürlich trifft man unterwegs viele ähnlich interessierte Personen, die oft weiterhelfen können und, ebenso natürlich, gibt es auch viele Lebensformen, die aufgrund eines einzigen Fotos gar nicht bestimmt werden können (etwa viele Gräser, Pilze, Käfer, …).

Zum Glück gibt es aber auch den Computer und das Smartphone, über die man mit Hilfe von KI oder durch Fragen und Beispielfotos geleitet zu einer mehr oder weniger genauen Bestimmung kommt.

Die meisten Apps (oder teilweise auch Websites) in diesem Bereich sind spezialisiert auf einzelne Gruppen und oft auch regional eingeschränkt. So bietet etwa die bei Vogelkundlern sehr beliebte „Merlin“-App eine im allgemeinen hervorragende Erkennungsrate bei Vögeln, allerdings nur in Europa und Nordamerika.

Link zur App – Merlin Bird ID von Cornell Lab:

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.labs.merlinbirdid.app&hl=en_US

Natürlich findet man auch eine ganze Menge anderer guter Bestimmungsapplikationen. Für alle diese Hilfen aus dem Web gilt, wo es viele Fotos gibt und wenige besonders ähnliche Arten, sind sie im Allgemeinen sehr treffsicher, aber auch Fehlbestimmungen sind keine Seltenheit.

Nach kurzer Suche konnte ich Bestimmungshilfen für Vögel, Insekten allgemein, Käfer, Schmetterlinge, Libellen, Pflanzen und Pilze finden. Eine, die mir von meinem Bruder empfohlen wurde will ich hier gerne vorstellen. Sie hat den eindeutigen Vorteil, dass sie für alles Leben auf der Erde (Tiere, Pflanzen und Pilze) und auf allen Kontinenten anwendbar ist. Natürlich wieder mit der Einschränkung der Bekanntheit meiner Sichtungen.

Die Startseite könnte etwa so aussehen:


Eigene Beobachtungen kann man natürlich nur als gemeldeter Benutzer wählen, ansonsten bleibt man bei Entdecken (ganz oben).

Im Feld „Suchen“ gibt man etwa ein Vögel oder Zauneidechse, was man eben suchen möchte. Man kann aber auch eine Ort, eine Bezirk, ein Bundesland eingeben. Dann wird alles gezeigt, was dort gemeldet wurde. Eine sehr angenehme Sache, wenn man einen Überblick gewinnen möchte. Zu beachten ist natürlich, dass man zu sehen bekommt was mit Foto oder Tonaufnahme gemeldet wird und nicht unbedingt alles was dort vorkommt.


Überhaupt kann man durch die Verwendung von Filtern die Suche stark einschränken. So gibt es die „Forschungsqualität“, was heißt, dass die Bestimmung von mehreren Nutzern bestätigt wurde und, dass es ein wildlebendes Lebewesen ist. „Benötigt ID“ wiederum bedeutet, dass die Artbestimmung noch nicht bestätigt wurde – wenn man sich irgendwo gut genug auskennt kann man hier durch eine Bestimmung helfen. Das sollte man allerdings nur dann tun, wenn man sich auch sehr sicher ist und nicht etwa nur bestätigen, was ein anderer bestimmt hat.

Weiters kann man nach einem bestimmten Gebiet suchen (auch frei mit einem Rahmen auf der Karte wählbar), nach den Meldungen einer bestimmten Person, nach Datum, nach Zugehörigkeit (Vögel, Amphibien, Reptilien, …). Einfach mal nachschauen und ein wenig testen, wenn man interessiert ist. Bei Fragen auch gerne an mich wenden.


In der obigen Bildschirmaufnahme sieht man einen Teil der letzten Meldungen. Am grünen Feld „Hochladen“ (ganz rechts oben am ersten Bild) öffnet sich ein Fenster in das das entsprechende Foto, oder mehrere vom selben Individuum und Datum, geschoben wird. Möchte man mehrere Fotos in einer Meldung zusammenfassen so werden diese, nachdem Datum und Zeit automatisch für alle ausgelesen und eingetragen sind, einfach einzeln übereinander geschoben, wobei das Foto in das man ein anderes schiebt als erstes sichtbar bleibt.


Nun klickt man auf Standort, ein Fenster mit Google-Maps öffnet sich, und man gibt den Ort ein (das kann öffentlich oder versteckt gemacht werden etwa bei Nestern seltener Vögel). Jetzt erst klickt man auf „Bestimmung“. Nun arbeitet die KI (Künstliche Intelligenz) und vergleicht den Bildinhalt mit den gespeicherten Daten. Dabei wird auch der Fundort berücksichtigt und man bekommt Vorschläge mit dem Zusatz „am Fundort zu erwarten“. Zum Teil erhält man natürlich auch sehr verschiedene Vorschläge. Etwa beim Meerrettich kann die KI nicht wissen ob ich die gelben Blüten, oder die weißen bestimmen möchte.

Häufig ist diese Bestimmung schon ziemlich gut und eindeutig. Nachdem ein Vorschlag gewählt wurde, oder auch zur Sicherheit nur „Vogel“ eingetippt wurde, wird alles hochgeladen. Jetzt muss man hoffen, dass sich recht bald jemand damit befasst und den eigenen Vorschlag bestätigt oder präzisiert, beziehungsweise korrigiert. Im besten Fall bekommt man den Stempel „Forschungsqualität“ und kann sich so gut wie sicher sein, dass die Art korrekt bestimmt wurde.

Ich jedenfalls finde diese Bestimmungshilfe einfach toll und praktisch. Zudem ist es eine der wenigen, die für PC und Smartphone verfügbar sind.

© Foto und alle Desktopaufnahmen: Robert Pisch.

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Robert Pisch

Robert ist grafischer Facharbeiter in der Druckvorstufe und seit kurzem in Pension. Er hat zuletzt seit mehreren Jahren die grafischen Vorarbeiten für die Druckversion der DZ-Inzing erledigt. Als Mitglied von JUF, seit der Gründung dieser Fraktion, sitzt er die letzten Gemeinderatsperioden auch im Landwirtschaftsausschuss. Sein größtes Interessensgebiet ist die Natur und der Umgang mit ihr. Zusätzlich liebt er es, rein hobbymäßig, zu fotografieren und ist passionierter Fußgänger. In den letzten Jahren ist er auch auf den Geschmack und den Reiz von “Weitwanderungen” gekommen. In den sporadischen Beiträgen möchte er diese Interessensgebiete und daraus gewonnene Erfahrungen näher bringen und hofft dabei auch, die eine oder andere Diskussion “anzuzetteln”.

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