In außergewöhnlichen Zeiten passieren außergewöhnliche Dinge. Und deshalb bin ich mit meiner Kamera diesmal auch ganz außergewöhnlich nah ran gegangen für ein „Inzing ganz nah – Spezial“.
Eins vorab: Lösung wird dafür keine präsentiert. Warum? Das erfahrt ihr am Ende dieser Zeilen.
Es lebt hier in Inzing der sprichwörtliche Ferrari unter den Insekten. Mit bis zu 9 km/h muss selbst ein Mensch schon laufen, um Schritt halten zu können. Sandlaufkäfer sind die schnellsten Läufer unter den Insekten – schneller noch als Kakerlaken! Verglichen mit der Körpergröße müsste ein Mensch mit der Geschwindigkeit eines Verkehrsflugzeuges laufen!
Sandlaufkäfer sind aber nicht nur schnelle Läufer, sie können auch sehr gut fliegen und sehen außergewöhnlich gut. Mit ihren großen Augen entdecken sie auch Feinde, welche sich von hinten annähern.
Die Sprinter messen knapp 2 Zentimeter und wie die kräftigen Kieferklauen schon vermuten lassen, leben sie räuberisch. So gesehen könnte man sagen, es sind die Geparden der Inzinger Tierwelt. Ihre Opfer sind andere Insekten oder auch Spinnen. Diese werden mit den furchterregenden Zangen gepackt, es wird ihnen ein Verdauungsenzym in den Körper gespritzt und anschließend werden sie ausgesaugt.
Momentan ist Paarungszeit und man kann, wenn man Glück und Geduld hat, da oder dort ein verliebtes Pärchen entdecken. Die Larven schlüpfen erst im Herbst und verbringen den Winter unter der Erde. Sie verbringen mehrere Jahre in selbst gegrabenen Erdlöchern und schnappen sich Insekten, welche sich zu nahe heranwagen.
Die Käfer lieben es, wenn es so richtig heiß ist. Am liebsten bewegen sie sich auf sandigem oder etwas steinigem Boden. Aufgrund ihres Ernährungsplanes darf man sie zu den Nützlingen zählen.
Ich bin mir sicher, dass es schon einige Inzinger gibt, die diese kleinen Wunder der Natur bereits entdeckt haben. Vor allem vermutlich Kinder, die ja eine ganz besondere Neugierde für die kleinen Dinge am Boden entwickeln.
Einige Arten der Sandlaufkäfer stehen leider auf der roten Liste gefährdeter Tiere. Wir können zwar von Inzing aus recht wenig tun, um so populäre Räuber wie Tiger zu schützen, aber umso mehr sollten wir uns um den Schutz unserer eigenen Tierwelt kümmern.
Das ist auch der Grund, warum ich nicht verraten möchte, wo dieser kleine Flitzer hier in Inzing zu finden ist. Interessierte werden ihn finden und sich hoffentlich auch sehr rücksichtsvoll verhalten. Es sei nur so viel gesagt – es ist keine Fläche, welche für Landwirtschaft oder Wohnungsbau interessant wäre.
Viel Spaß beim Forschen!
Cooler Käfer!! Hoffe der wohnt nicht in der Bahnstraße 🙃
Solange dein Rasen so schön grünt, ist es eher unwahrscheinlich, dass er sich in deinem Garten wohl fühlt 😅