Vermutlich war das letzte Bilderrätsel für die meisten Leser nicht allzu schwer zu lösen. Im Hintergrund war die Fassade des Adelshofes in Toblaten zu sehen.
Umso schwieriger wird das heutige Rätsel, nehme ich an. Vielleicht ist nämlich auf den ersten Blick gar nicht so leicht erkennbar, worum es sich bei diesem Bild überhaupt handelt.

Man möge mir verzeihen, aber ich liebe solche Fotomotive – ein Blick auf Alltägliches, welches aber bei genauer Hinsicht interessante und/oder schöne Strukturen und Details preisgibt. Hier ist es der Zahn der Zeit, der dem Material zugesetzt hat und die von Menschenhand exakt geometrischen Linien langsam wieder in ein „natürliches Chaos“ zurückverwandelt. Die künstlich geschaffenen blanken Flächen verschwinden langsam, während sich die Linien der Sorgenfalten immer tiefer in die Stirn des jeweiligen Besitzers graben.
Der langsame Verfall menschengemachter Objekte und die Rückeroberung durch die Natur hat, wie so Vieles im Leben, zwei Seiten. In diesem Fall könnte man es so zusammenfassen: „Des Besitzers Leid – des Fotografen Freud“.
Ich bin sehr gespannt, ob es jemandem gelingt, dieses Rätsel zu lösen.

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