26. April 2024
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Das Dilemma mit abweichenden Meinungen

Foto: Robert Pisch
Lesedauer ca. 2 Minuten

Ist es nicht nervtötend. Egal was gesagt wird, sofort gibt es einige die damit nicht einverstanden sind und das Gegenteil behaupten oder verlangen. Warum kann man nicht einfach die Mehrheitsmeinung gesetzlich für alle vorschreiben?

Manche, die die Macht dazu haben, verhindern abweichende Meinungen vor ihren Beschlüssen einfach durch fehlende Information, andere, wie etwa einige Monarchen und die meisten Diktatoren verhindern sie durch Repressalien. Und auch viele Gruppierungen einfacher Bürger verhalten sich in dieser Hinsicht wie Diktatoren.

Sind abweichende Meinungen wirklich schlecht?

Wie würden wir wohl leben, wenn es nicht immer wieder jemanden gegeben hätte, die oder der andere Vorstellungen hatte und diese zu vertreten oder zu verwirklichen versuchte.

Natürlich gingen wir davon aus auf einer Erdscheibe zu leben, bei der wir über den Rand ins unendliche All abstürzen, falls wir uns zu weit ins Meer wagen. Sonne und Sterne würden sich um die feststehende Erde drehen und es gäbe nicht nur keine modernen Waffen, sondern auch keine Medikamente oder Operationen und selbstverständlich auch kein Rad.

Vielleicht doch nicht das, was wir uns wirklich wünschen.

Warum dann die vielen Probleme mit Andersdenkenden?

Kein Zweifel, es gibt viele Probleme die durch Andersdenkende hervorgerufen werden. Liegt das wirklich an den abweichenden Meinungen oder Ideen? Oder liegt es etwa eher an den handelnden Personen?

Für jeden Fortschritt waren immer abweichende Ideen nötig, ja die Wissenschaft lebt geradezu davon. Jemand hat eine neue Idee, und sei sie noch so abwegig nach momentaner Lehr- und Massenmeinung, testet sie aus oder baut sie gedanklich auf und veröffentlicht diese dann. Jetzt wird dieser Gedankengang von vielen anderen Fachleuten begutachtet und bis ins Detail überprüft. Widerspricht sie einer Realität, so muss das erneut erklärt werden und am Ende steht neues Wissen oder eben eine verworfene Meinung.

Das funktioniert bei gegenseitiger Wertschätzung und möglichst vollständigem Informationsfluss sehr gut. Leider fehlt es am Informationsfluss oft auch zwischen Wissenschaft und allgemeiner Bevölkerung. Wenn aber alles nicht um die Überprüfung der Fakten geht, sondern um das Niedermachen der Gegnerin bzw. des Gegners (nicht etwa nur ihrer/seiner Meinung) bringt alles nichts als Ärger. In dieser Hinsicht sind wir leider noch nicht wirklich viel weiter als in Zeiten Galileo Galileis, nur die Lebensgefahr hat sich verringert.

Vielleicht sollten wir andere Meinungen als Chance sehen und nicht als persönliche Feindseligkeit und mit rein sachlichen Argumenten bestätigen oder widerlegen – und bereit sein unsere Meinung auch zu ändern.

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Robert Pisch

Robert ist grafischer Facharbeiter in der Druckvorstufe und seit kurzem in Pension. Er hat zuletzt seit mehreren Jahren die grafischen Vorarbeiten für die Druckversion der DZ-Inzing erledigt. Als Mitglied von JUF, seit der Gründung dieser Fraktion, sitzt er die letzten Gemeinderatsperioden auch im Landwirtschaftsausschuss. Sein größtes Interessensgebiet ist die Natur und der Umgang mit ihr. Zusätzlich liebt er es, rein hobbymäßig, zu fotografieren und ist passionierter Fußgänger. In den letzten Jahren ist er auch auf den Geschmack und den Reiz von “Weitwanderungen” gekommen. In den sporadischen Beiträgen möchte er diese Interessensgebiete und daraus gewonnene Erfahrungen näher bringen und hofft dabei auch, die eine oder andere Diskussion “anzuzetteln”.

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