15. Juli 2025
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food&art 2025

Lesedauer ca. 3 Minuten

Darf man über etwas schwärmen, bei dem man am Rande involviert war? Vielleicht besser als zu versuchen, einen neutralen Bericht abzuliefern.

Das Food & Art Festival ging am 4. und 5. Juli beim Musikpavillon im Innenhof von Volks- und Mittelschule über die Bühne und zwar mit großem Erfolg, wie ich mich zu behaupten traue. Nachdem letztes Jahr im Herbst ein Versuchsballon zwischen Kirchplatz und Widumgarten gestartet wurde, zog es der Kulturverein dieses Jahr größer und zwei-tägig auf. Es gab im Verein durchaus kritische Stimmen, ob es nicht einerseits die Ressourcen des Vereins bei weitem übersteigen würde und andererseits warum denn alle wachsen müsse. War doch die erste Ausgabe mit ihrem intimen und gemütlichen Ambiente eine sehr gelungene Veranstaltung – vom finanziellen Risiko mal ganz abgesehen. Ich möchte auch nicht verschweigen, dass ich selbst einer der Skeptiker war.

Aber die Leidenschaft und der Enthusiasmus von Philipp Jenewein, Alain Rosenfeld und einigen anderen steckte nicht nur im Kulturverein, sondern auch zahlreiche Helferinnen, Künstlerinnen und
Gastronom: innen an.

Und der Erfolg gibt ihnen recht. Das ganze Setting mit den Kunstwerken, den Essensständen (die alle qualitativ hochwertig waren), dem Verkaufstand mit den T-Shirts von Andi Hosp, der letztes Jahr bei der Fensterkunst im Gemeindeamt ausstellte, die Schall­platten-Expositur von „Zorc“ Florian Coreth, die Kids-Area mit Hüpfburg, Spielen und Malsachen, das live Grafitti-painting und natürlich die Bühne mit so unterschiedlichen Musiker:innen; all das schuf eine Atmosphäre, in der
sich jung und alt wohlfühlte. Apropos Bühne, die war, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann – durfte ich doch mit The Plüschs das Festival musikalisch eröffnen -, eine Herausforderung. Einerseits brannte die Sonne unbarmherzig drauf nieder, andererseits war die Tontechnik (an dieser Stelle ein großer Applaus für Phillipp Witsch, Philipp Umek und Max Oberhofer) mit der Akustik ziemlich gefordert. Nach uns begeisterten Janka mit klugen, deutschsprachigen Singer-Song­writer-Liedern, DCC – die Inzinger Local Heroes und Little Elemtent, eine dreiköpfige Band rund um Lisa Aumaier mit Dreampop-Hiphop-Folk-tronic, wie sie auf ihrer Homepage schreiben. Den Abschluss machte DJ Mackerschreck, bevor der Freitagabend gegen Mitternacht zu Ende ging.

Der Samstag wurde von einem ungarischen Traditionsverein mit Musik und Tanz einge­läutet, bevor die Jets, ein junges Schlagwerk-Ensemble aus Inzing und Hatting, das letztes Jahr den Bundeswettbewerb von Prima la musica gewann, das Nachmittagsprogramm eröffneten: Nach ihnen kam Heavy Kevy auf die Bühne, der mit nicht ganz jugendfreiem Songmaterial mit Akustik­gitarre den Punkrocker gab.
Dangerboy Samahl begeisterte das Publikum mit klug arrangierten und vorproduzierten Tracks, zu denen er live E- Gitarre und Gesang beisteuerte, ein Rocker im Geiste von Frank Zappa?
Versus You aus Luxemburg gab anschließend Punkrock vom Feinsten, bevor Mo Cess und Chrisfader mit Dialekt-Hiphop die Bühne und die Tanzbeine des Publikums eroberten. Die gute Laune und Atmosphäre spiegelte sich in den wiederholten Zugaben und einem minuten­langen Freestyle-Rap von Mo Cess zum Abschluss. Chrisfader beendete den Abend und das Festival allein am DJ-Pult.

Wie ich an diesem Abend mehrmals sagte: Kann man sich was Schöneres vorstellen? Ein superfeines, atmosphärisch wie musikalisch gelungenes Festival und trotzdem im eigenen Bett schlafen!
Genauso stelle ich mir erfolgreiche Kulturarbeit vor: Einen ansprechenden Rahmen zu schaffen, wo sich Menschen begegnen und austauschen können.

Ein fetter Applaus an alle Helfer: innen, ohne euch wäre das nicht gegangen, und an jene Visionäre im Verein, die große Ideen entwickeln und extrem viel ehrenamtliche Arbeit investiert haben, damit das alles so reibungslos ablaufen konnte. Bravo!

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Michael Haupt

Michael nennt sich selbst gern Kulturarbeiter und macht das in verschiedenen Feldern, sowohl beruflich, als auch in seiner Freizeit. Letztlich geht es ihm dabei immer um die politische Dimension von Kultur. Um ihr Potenzial, die Gesellschaft vorwärts zu bringen, in dem sie Themen und Fragestellungen auf andere Art aufwirft. Das wird sich auch in seinen Artikeln für den Blog zeigen.

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Ein Gedanke zu “food&art 2025

  1. Danke, lieber Michael, für diese Zusammenfassung. Da ich am Freitag nicht dabei sein konnte, traute ich mich nicht über einen Bericht.
    Am Samstag war ich aber den ganzen Tag und Abend dabei und möchte die gute Stimmung hervorheben, die durchgehend geherrscht hat. Von Jungfamilien über alle Altersgruppen und Fans unterschiedlichster Musik und Kulinarik schienen alle etwas zu finden, das ihnen Vergnügen bereitete.
    Und chrisfader und Mo Cess am Samstag Abend waren einfach großartig, da konnte man gar nicht anders als mit Körpereinsatz mitmachen!
    Was auf den Bildern vielleicht nicht so gut rüberkommt: Das Festival war sehr gut besucht!

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