20. April 2024
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Ein Brief an das Christkind

Lesedauer ca. 2 Minuten

Wie aufregend war das doch, als Kind, einen Brief an das Christkind zu schreiben!

Damals war es ein kribbelndes Geheimnis, wie so ein Schreiben die/den richtige Adressatin erreichen konnte. Mit aufgemalter Briefmarke, ans Fenster gelegt? Einen Versuch wars auf jeden Fall wert, der auch von den Eltern kräftig unterstützt wurde.

Jahre später hatte sich der Nebel um das – wunderbare! – Christkind-Märchen schon ein bisschen gelichtet, auch dank versteckter Beobachtungen durch das Schlüsselloch …. Papa? …. Du?

Jetzt erst recht nützte man das weiterhin gern behütete Narrativ, und legte verschmitzt ein Briefchen dorthin, wo es die Eltern garantiert finden mussten.

Heute, als vierfacher Großvater, frage ich mich, was würde ich heute dem Christkind schreiben? Wünschen darf man sich ja bekanntlich viel, aber ob die Wünsche in Erfüllung gehen?

Ich fang einmal ganz bescheiden an:

Ich wünsch mir, dass wieder mehr Autofahrer vor dem Abbiegen blinken (anstelle zu telefonieren), und manchmal einfach zwei oder drei Sekunden Geduld aufbringen. Dann könnten sie auch leichter an die Rechtsregel denken, oder? Und, mit einem Auto zwei Parkplätze verstellen, oder beim Zigarettenkauf den Motor laufen lassen, ist doch auch nicht wirklich rücksichtsvoll.

Apropos Rücksicht, liebes Christkind,  warum telefonieren eigentlich Menschen ohne Grund mit Lautsprecher – das ist doch akustische Umweltverschmutzung? Die unsäglichen Musik-Dröhner, die eine Bank vor ein paar Jahren an viele Kinder verschenkt hat, sind ja offenbar inzwischen Gott sei Dank (upps, das bist ja Du 😊) kaputt geworden. Jedenfalls: Ich wünsch mir, dass – im öffentlichen Raum – alle auf alle, und jede auf jeden mehr Rücksicht nehmen. Ja, auch die Radfahrer! Und ja, im Regionalzug bitte nicht den freien Nebensitz mit dem Rucksack besetzen.

Liebes Christkind, wenn ich ganz vermessen sein darf, auch wenn ich nicht mehr so richtig an Dich glaube, aber einen Wunsch hätt ich schon noch:

Könntest Du bitte dafür sorgen, dass dem unglaublich verrückten und für uns alle lebensgefährlichen Wahnsinn, der von Coronaleugnern, Schwurblern und anderen Schwachköpfen (und -köpfinnen 😊) – nicht nur – in „sogenannten“ sozialen Medien verbreitet wird, Einhalt geboten wird? Vielleicht könntest Du das im Dienstweg bei Euch weiterleiten: „Lieber Gott, bitte lass Hirn vom Himmel regnen!“

Liebes Christkind, wenn es Dich gibt, dann bist Du sicher so gescheit und hast Dich schon impfen lassen. Legst Du allen Zweiflern ein Spritzerl unter den Weihnachtsbaum?

Bitte!
Danke!
Frohe Weihnachten!

Christian Wieser

PS: wenn Dir die Geschenke ausgehen sollten: angeblich schmeißt ein weltweit führender Versand alle Waren, die retourniert werden, lieber weg, anstelle sie vielleicht … zum Beispiel … zu verschenken. Wär das nix für Dich?

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2 Gedanken zu “Ein Brief an das Christkind

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