25. April 2024
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Landtagswahl 2022

Bild von Ulrike Leone auf Pixabay.
Lesedauer ca. 4 Minuten

Die Ausgangslage

Die Landtagswahl in Tirol ist geschlagen. Die Ergebnisse sind teilweise sehr überraschend, teilweise im Bereich des Erwartbaren. Die Ausgangslage ließ einiges an Spannung erwarten. Die ÖVP lag in den Umfragewerten unter 30%, was einem Verlust von 14%-Punkten im Vergleich zur letzten Landtagswahl 2018 bedeutet hätte. Laut Meinungsforschern folgten die SPÖ und FPÖ bei ca. 20% und die drei Listen Neos, Liste Fritz und die Grünen mit ca. 10%. Die MFG würde einen Einzug in den Tiroler Landtag mit vorausgesagten 3% verpassen. Im Folgenden möchte ich die Ergebnisse der Wähler:innen aus Inzing im Vergleich zum Landesergebnis darstellen.

Ergebnis Land Tirol

In Tirol sind heuer neun Gruppierungen angetreten. Wie auch schon 2018 mit dabei sind die ÖVP, die SPÖ, die FPÖ, die Grünen, die Neos, und die Liste Fritz. Neu traten die KPÖ, die MFG und die Liste Mach Mit an. Mach Mit und die KPÖ waren nicht landesweit am Start. Die ÖVP erreichte mit 34% der Stimmen zwar um 10%-Punkte weniger, als bei der letzten Landtagswahl 2018. Ein Teilerfolg scheint es für die ÖVP aber dennoch zu sein, da sie deutlich auf Platz eins liegt und sowohl mit der SPÖ, als auch mit der FPÖ eine Zweierkoalition verhandeln kann. Die FPÖ wird Zweite mit 18,8% der Stimmen und einem Zugewinn von 3,3%-Punkten. Dahinter auf Platz drei folgt die SPÖ mit 17,5% bzw. einem knappen Zuwachs von 0,2%-Punkten. Deutliche Gewinnerin der Wahl ist die Liste Fritz, die es auf Platz vier geschafft, ihren Stimmenanteil fast verdoppelt hat und auf 9,9% gekommen ist. Verlierer der Wahl sind neben der ÖVP die Grünen, die etwa 1,5%-Punkte verloren haben und insgesamt auf 9,2% kommen. Beide Regierungsparteien haben also deutliche Stimmenverluste kassiert. Die Neos haben kleine Zugewinne (+1,1%) eingefahren und kommen auf 6,3%.

Interessant ist ein Vergleich mit Oberösterreich. Dort wurde 2021 die Landtagswahl abgehalten. Hier gab es klare Verluste für die FPÖ, dafür zog die MFG mit 6,3 % der Stimmen in den Landtag ein.

Ergebnis Inzing

Im Folgenden sind die Stimmen aus Inzing in absoluten Zahlen und als Veränderung zur letzten Wahl 2018 zu sehen.

Das Ergebnis der Wähler:innen aus Inzing sieht sehr ähnlich aus, wie das Landesergebnis. Ein paar Spezialitäten gibt es aber. Die Verluste der ÖVP sind geringer ausgefallen, als auf Landesebene (Minus 116 Stimmen, minus 8%-Punkte, auf Landesebene minus 9,6%). Die SPÖ gewinnt ein paar wenige Stimmen und kommt in Inzing klar auf Platz zwei vor der FPÖ. Die FPÖ hat in Inzing zwar 13 Stimmen mehr bekommen als 2018, aber dennoch 0,3%-Punkte eingebüßt. Auf Landessebene gab es für die FPÖ einen Zuwachs von 3,3%-Punkten. Die Liste Fritz hat im Vergleich zu 2018 die Grünen überholt, so wie auch auf Landesebene. Die prozentuellen Zuwächse der Liste Fritz liegen in Inzing und auf Landesebene fast gleich auf (4,4 bzw. 4,8%-Punkte). Die Neos hätten es 2018 in Inzing mit knapp unter 5% nicht geschafft, diesmal kamen sie deutlich über die 5%-Hürde auf 7,29%. Dies entspricht einem plus von 2,43%-Punkten im Vergleich zum Landesergebnis mit nur einem Plus von 1%-Punkt. Die Grünen verlieren in Inzing 2,5%-Punkte und damit mehr als in Tirol (-1,5%-Punkte).

Vergleich Inzing zum Gesamtergebnis

Hier nun noch die Prozentwerte der Landtagswahl im Vergleich Inzing zum Gesamtergebnis von Tirol.

Wahlbeteiligung

Bei der Wahlbeteiligung liegt Inzing noch recht gut. Mit 72,25% haben wieder mehr Leute ihr Wahlrecht in Inzing wahrgenommen. Das ist sehr positiv.

Eine Anmerkung zu diesem Diagramm: der Einbruch der Wahlbeteiligung im Jahr 2013 in Inzing ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass in diesem Jahr die Wahlkarten in der Bezirkswahlbehörde ausgezählt wurden und somit nicht zum Ergebnis von Inzing gezählt wurden.

EU-Ausländer, die teilweise schon viele Jahre ihren Lebensmittelpunkt in Tirol haben, sind bei Landtagswahlen nicht wahlberechtigt. Tirolweit sind dies über 100.000 Menschen, die auch schon das Wahlalter von 16 Jahren erreicht haben. Durch diesen Umstand und der Wahlbeteiligung von 65% ergibt sich, dass nur knapp über 50% der Menschen in Tirol ihre Stimme abgegeben haben bzw. abgeben konnten.

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Peter Oberhofer

Peter ist seit Ende 2012 Redaktionsleiter der DZ. In Inzing ist er außerdem bei der Klimabündnisgruppe engagiert. Umwelt- und Klimaschutz, Energiesparen, öffentlicher Verkehr sind ihm ein wichtiges Anliegen.

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