26. April 2024
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Zeitraffer 1970-er Jahre

Gemeindeamt und Feuerwehrhaus
Lesedauer ca. 10 Minuten

Anfang 2001 hat Georg Oberthanner für die Dorfzeitung einen Rückblick auf Inzing und etwas darüber hinaus gewagt. Er hat die Jahrzehnte ab 1950 zusammengefasst. Die Texte sind einerseits in den Ausgaben der Dorfzeitung erschienen und andererseits auf der “alten” Homepage der Dorfzeitung veröffentlicht worden. Um diesen Schatz an Informationen und Eindrücken nicht zu verlieren, haben wir uns entschlossen, diese Chronik-Zusammenfassungen in den Blog als Artikel je Jahrzehnt zu übernehmen. Hier nun Teil 3 – die 1970er Jahre.

1970er Jahre

Nachtrag zu Teil 2 (1960er Jahre): Missverständlich von einer Leserin aufgenommen wurde ein Satz in der letzten Ausgabe der DZ, betreffend das Jahr 1961. In diesem Satz wurde Verwunderung darüber ausgedrückt, dass so wenige JungbürgerInnen zur Vorbereitung der Jungbürgerfeier erschienen waren. Dieser Satz betraf nicht Inzing, sondern eine in der Quelle (Bezirksblatt) nicht namentlich genannte Gemeinde im Bezirk. Aufmerksamen LeserInnen wird nicht entgangen sein, dass am Beginn jedes Jahresabschnittes immer wichtige oder markante Ereignisse, die sich in Tirol oder im Bezirk ereignet haben, erwähnt werden, gedacht als zeitgeschichtliche Querverbindungen zu den damaligen Geschehnissen in unserem Dorf.

Dies ist auch in Teil 3 wieder so. Tirol steht wirtschaftlich hervorragend da, allgemeiner Wohlstand und sichere Arbeitsplätze werden selbstverständlich. Es bleibt mehr Platz für Freizeit, Kultur und Sport. Dies zeigt sich auch in unserem Dorf. Vereine werden gegründet, Sport- und Kulturstätten erbaut. Hart gearbeitet wird daran, die Folgen der katastrophalen Mure von 1969 zu beseitigen und unser Dorf für die Zukunft sicher zu machen. Inzing ist eine attraktive Gemeinde in Städtnähe, neue Betriebe und Menschen siedeln sich an, die Bautätigkeit im Dorf nimmt zu. Die Bedeutung der Landwirtschaft in Inzing beginnt abzunehmen. Massive Veränderungen im dörflichen Zusammenleben, positiv wie negativ, kommen auf die BewohnerInnen zu. Eine große Herausforderung für die Gemeindepolitik bedeutet der Zusammenschluss der zwei sehr verschiedenen Gemeinden Inzing und Hatting.

Die 1970er Jahre, Symbol für Aufbruchsstimmung, der Chance für Neues, aber auch des manchmal schmerzlichen Abschieds von altgewohnten Werten.

Quellen: Inzinger Zahlenspiegel, Bezirksblatt Innsbruck-Land
Fotos: Dorfchronik

1970

Vor 50 Jahren nahm das Königreich Italien offiziell von Südtirol Besitz. Die Tiroler ÖVP verliert bei den Landtagswahlen 2 Mandate an die SPÖ unter Herbert Salcher.
Am Sonntag, den 24. Mai, wird in Inzing das neue Gemeindehaus, in dem Räume für das Gemeindeamt und die Gerätehalle der Feuerwehr untergebracht sind, geweiht. Zugleich begeht die Feuerwehr das Jubiläum ihres 75-jährigen Bestandes. Die Kassierin des Inzinger Schwimmbades Sieglinde Falkensteiner und Bademeister Franz Kirchmair erhalten die Goldene Verdienstmedaille des Landes Tirol.
Nach der Murkatastrophe des Vorjahres wurde bereits ein mächtiger Staudamm errichtet. Es wird bereits zügig am neuen, weiter westlich gelegenen Bachbett des Enterbachs gearbeitet. Mit 465 Stimmen bei den Nationalratswahlen legt die SPÖ in Inzing im Vergleich zu 1966 (300) kräftig zu, die ÖVP (1966 703 Stimmen) muss Verluste (1970 672 Stimmen) hinnehmen. Ab dem Jahr 1970 übernimmt die TIWAG die Stromversorgung in Inzing. Hannelore Mariner wird Europameisterin im Rodel-Einsitzer. Herbert und Maria Egger übernehmen das Kaufhaus in der Ziegelstraße.

1971

Der Nord- und Südtiroler Landtag halten in Innsbruck eine gemeinsame Sitzung ab. Das Entwicklungsprogramm für das Land Tirol, das die Landesregierung am 1. September 1970 einstimmig beschlossen hat, sieht für den Bezirk Innsbruck Land die Bildung von 11 Kleinregionen vor. Die Gemeinden der ehemaligen Salzstraße, Flaurling, Polling, Hatting, Inzing und Zirl, bilden die Region 11. Ziel dieser Region wäre die Verbesserung der Agrarstruktur, die Beschaffung von Arbeitsplätzen durch Ansiedlung von kleinen Industrie- und Gewerbebetrieben sowie die Sicherung des Lebensraumes durch Verbauung des Enter- und Kanzingbaches. Bei der Bundespräsidentenwahl wählen 508 InzingerInnen den amtierenden Präsidenten Jonas, 749 den Gegenkandidaten Dr. Kurt Waldheim. Im Jahr 1971 hat Inzing 2190 Einwohner und 394 Häuser (im Vergleich dazu waren es 1900 noch 150 Häuser). Hans Wolf, Mesner in Inzing seit 1928, verunglückt beim Obstpflücken. Nach 52 Kapellmeisterjahren übergibt Ehrenbürger Hermann Oberthanner den Taktstock an den neuen Kapellmeister der Inzinger Musikkapelle, Hubert Leitner. Einen Wechsel gibt es ebenfalls bei der Inzinger Feuerwehr – neuer Kommandant nach Georg Hurmann wird Peter Draxl. 1971 wird der erste Brechtenmarsch der Sektion Leichtathletik durchgeführt. Der Friseursalon Plattner schließt sein Geschäft in der Hauptstraße wieder, die freigewordenen Räumlichkeiten belegt der Techniker Ing. Werner. Laut Beschluss des TFV am 11. 6. 71 wird der SU, Sektion Fußball, offiziell die Spielbewilligung für den Meisterschaftsbetrieb des TFV erteilt. Am 30. Dezember wird der Enterbach offiziell in sein neues 1,2 km langes Bachbett umgeleitet.

Hubert Leitner

1972

Von LH Wallnöfer wird die ARGE ALP (Arbeitsgemeinschaft Alpenländer) initiiert, um gemeinsame Probleme besser lösen zu können. Die Region Trentino-Südtirol erhält ein neues Autonomiestatut. Am Rennweg wird das neue ORF-Landesstudio eröffnet. Karl Schranz wird in Sapporo von den Olympischen Winterspielen ausgeschlossen. Im Juni wird in Oberperfuß das Anich-Hueber-Museum eröffnet. Bezirkshauptmann Dr. Albert Nöbl tritt mit Ablauf des Jahres in den wohlverdienten Ruhestand. Anlässlich der Eröffnung des Autobahn-Teilstückes Kufstein/Süd – Achensee/Zillertal setzt sich eine Oberinntaler Delegation, bestehend aus dem Bezirkshauptmann, NR Jungwirth und den Bürgermeistern von Telfs, Inzing und Kematen beim anwesenden Bautenminister Moser und LH Wallnöfer dafür ein, dem Autobahnbau nicht nur bis Pettnau, sondern bis über Telfs hinaus die Dringlichkeitsstufe 1 zuzuerkennen.
An unserer Pfarrkirche wird eine Außenrestaurierung durchgeführt. 1972 schließt die „Markt Mitzi“ ihr Gemischtwarengeschaft in der Salzstraße. 1972 ist das Gründungsjahr der Inzinger Jungbauernschaft. Erste Ortsleiterin wird Maria-Luise Rumer.

Markt Mitzi

1973

Die Rolling Stones geben ein Konzert in der Innsbrucker Olympiahalle. Das Innsbrucker Kongreßhaus wird eröffnet. In Tirol wird mit 1. Jänner das Abfallbeseitigungsgesetz wirksam. Das Gesetz unterscheidet drei Arten von Abfall: Haushaltsmüll, Sperrmüll und Sonderabfälle. Neuer Bezirkshauptmann für Innsbruck-Land wird Dr. Günter Sterzinger. Die Musikkapelle Inzing feiert ihr 150-jähriges Bestandsjubiläum. 1973 wird die Erwachsenenschule Inzing gegründet. In diesem Jahr nimmt im ehemaligen Inzinger Moos die Firma Pichl ihre Produktion auf und Georg Draxl eröffnet seine Schneiderei an der Hauptstraße. Im Zeitraum von 1. November 1972 bis 31. Oktober 1973 hat Inzing 27.901 private und 21.214 gewerbliche Nächtigungen im Fremdenverkehr. Bei der Jahreshauptversammlung des Fremdenverkehrsverbandes werden Franz Hirschberger zum Obmann, Pepi Schärmer zum Stellvertreter, Marianne Gebhart zur Kassierin und Pepi Wanner zum Schriftführer gewählt. Dem früheren Obmann, Tischlermeister Hans Just, wurde für seine Tätigkeit Dank und Anerkennung für die fleißige und zielstrebige Arbeit im Fremdenverkehrsverband ausgesprochen. Am Abend vor Fronleichnam geht zwischen Mitterberg und Roßkogel ein schweres Gewitter nieder, wodurch im Gebiet der Inzinger Alm Erdreich und Gestein gelöst wird. Der Enterbach wächst zu einem gefährlichen Wildbach an, der drei Brücken wegreißt. Dank der von der Wildbachverbauung errichteten Schutzbauten und des Einsatzes der Feuerwehr Inzing kann jede Gefahr für das Dorf selbst abgewendet werden. Am 17. September tagt im Gemeindamt Inzing unter Vorsitz von BM Schletterer der Beirat des Planungsraumes 11 (Region Salzstraße), dem die Gemeinden Zirl, Inzing, Hatting, Polling und Flaurling angehören. Bei dieser Sitzung wird auch über die Errichtung einer Hauptschule in Inzing gesprochen.

1974

Im April erliegt Bundespräsident Franz Jonas seiner schweren Krankheit. Bei den nachfolgenden Präsidentenwahlen unterliegt der Innsbrucker Bürgermeister Dr. Alois Lugger knapp Dr. Rudolf Kirchschläger. Seit 1. Jänner 1974 ist Hatting (634 Einwohner) Ortsteil von Inzing. BM Kurt Schletterer zieht mit Ing. Heinz Schärmer, Adolf Vent, Ing. Walter Neuner, Josef Rumer, Hans Kirchmair, Hubert Schatz, Albert Ziegler, Max Staudacher, Josef Gassler und Josef Greber in den neuen gemeinsamen Gemeinderat ein (für den während der Gemeinderatsperiode ausgeschiedenen Alois Trenkwalder wird Alois Kneisl Gemeinderat). Es wird auch Bilanz für die vergangenen 6 Jahre Arbeit gezogen: Neu errichtet wurde ein Gemeindehaus mit Feuerwehrgerätehaus, Gemeindekanzlei, Bürgermeisterzimmer und Sitzungssaal. Für den Kindergarten konnte ein weiterer Raum gewonnen werden, so dass nun auch die vierjährigen Kinder aufgenommen werden können. Größtes Projekt der Gemeinde war die Errichtung der Ortskanalisation mit zwölf Kilometern Rohrlänge und damit verbunden der Bau einer vollbiologischen Kläranlage. Auf dem Gebiet der Wasserversorgung war die Verlegung von vier Kilometer Leitung und die Auswechslung alter Leitungen in einer Länge von drei Kilometern erforderlich. Das durch die Katastrophe vom 26. Juli 1969 zerstörte Erholungszentrum wurde wieder soweit instand gesetzt, dass es im Sommer vorigen Jahres verwendet werden konnte. Die Gesamtlänge der neu angelegten Gemeindewege beläuft sich auf vier Kilometer, verbreitert wurden 2,5 Kilometer und asphaltiert 2,4 Kilometer Gemeindewege. Neu angelegt wurde der Weg von Inzing nach Eben. Für einen neuen Friedhof wurde der notwendige Grund erworben. Die alte Totenkapelle wird abgebrochen. Das Postamt wird in die Bahnstraße verlegt. Mit dem Bau der Autobahn wird auch der Inn verlegt. Gebaut wird auch eine Unterstufe für das Inzinger E-Werk.

1975

Die Tiroler ÖVP unter LH Wallnöfer holt sich bei den Landtagswahlen die Zweidrittelmehrheit, die 1970 verlorengegangen war, wieder zurück. Der Inzinger Gemeindesekretär Alfons Mayr tritt in den Ruhestand, sein Nachfolger wird Hermann Lener. Pfarrer Eugen Knabl feiert zu Peter und Paul das Silberne Priesterjubiläum. Im Juli findet auf den Brechten für 250 Jugendliche eine von Pfarrer Knabl gestaltete Gipfelmesse statt. Eröffnung des Jugendtreffs im Widumkeller.
1975 endet die Betreuung des Kindergartens durch geistliche Schwestern (Sr. Maria Sarto). Eine neue Eisschießanlage wird auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei Kratzer gebaut. 1975 schließt die Fabrik für Gummiwaren (Latexa) am Jörg-Kölderer-Weg ihre Pforten. 1975 erhält die Feuerwehr einen Tankwagen und eine Fahnenweihe wird durchgeführt. Der Bau der Sprengelhauptschule, deren Kostenaufwand mit 25 Millionen Schilling veranschlagt ist, ist so weit fortgeschritten, dass 1975 fünf Hauptschulklassen untergebracht werden können. Infolge der Raumnot muss aber ein Wechselunterricht in Kauf genommen werden. Zu Beginn des nächsten Schuljahres soll dann die Hauptschule mit insgesamt zwölf Klassen eröffnet werden. Außerdem soll die Sprengelhauptschule drei Volksschulklassen und einen Turnsaal aufnehmen und Raum für ein Lehrschwimmbecken, das aber erst später eingerichtet werden kann, bieten.

1976

In Innsbruck finden zum zweitenmal die Olympischen Winterspiele statt. Zum Nationalhelden wird Franz Klammer, der für Österreich Gold in der Abfahrt bei einem packenden Zweikampf gegen den Schweizer Bernhard Russi holt. Mit Verordnungen werden viele Gemeinden des Bezirkes, darunter auch Inzing zum Tollwut-Sperrgebiet erklärt. Am Freitag, den 2. April, wird der 70 m hohe Schlot der ehemaligen Ziegelei Klotz wegen Einsturzgefahr gesprengt. In Hatting wird die alte, eiserne Innbrücke abgetragen, da das Land Tirol in nächster Nähe eine Betonbrücke mit Gehsteigen errichtet hat. Am 21. Juli besichtigt Staatssekretär Dipl.Ing. Günther Haiden in Begleitung von Hofrat Dipl.-Ing. E. Hanausek die von der Wildbach- und Lawinenverbauung geleistete Arbeit im Gebiet Inzinger Alm. Die Enterbachverbauung ist eines der größten Projekte dieser Art in Österreich und erfordert Baukosten von 54 Millionen Schilling. Am Jahrtag der Murkatastrophe (26. Juli 1969), bei der auch die alte Johanneskapelle schwer beschädigt wurde, wird von Pfarrer Eugen Knabl die neue Johanneskapelle, die nach dem Plan von Dipl.-Ing. Fessler oberhalb des Schwimmbades errichtet wurde, eingeweiht. Der Innenraum wurde mit einem Bronzerelief des Telfer Künstlers Martin Gundolf ausgestattet. Zu Beginn des Schuljahres wird die neue Sprengelhauptschule bezogen. In diesem Jahr wird die Frauengemeinschaft Inzing gegründet. Am 15. November wird der Autobahnabschnitt Zirl – Dirschenbach eröffnet, in der Mitte des Abschnittes befindet sich die Vollanschlussstelle Zirl-West, die auch die Autobahnverbindung für unsere Gemeinde herstellt. Erstmals findet der Schicup Salzstraße statt. In der Industriezone bietet ab 1976 die Firma Klein Einheimischen Arbeitsplätze. Das von der Familie Jünger geführte Lebensmittelgeschäft A & O in der Bahnstraße wird eröffnet. Ing. Hans Oberthanner übernimmt von OSR Dir. Franz Pisch die Dorfchronik.

1977

Zu Gast im alten Krippendorf Inzing sind zum Ausklang der Weihnachtsferien auf einige Tage über hundert Krippenfreunde aus den regen Krippenvereinen Bamberg, Amberg und Wiesbaden. 1977 ist das Todesjahr des Inzinger Erfinders des Bündelleiters, DDr. Gustav Markt. Am Sonntag, 11. Juni wird die neue Sprengelhauptschule für Inzing-Hatting und Polling in Anwesenheit von LH-Stellvertr. Dr. Fritz Prior und dem Gemeindereferenten für Tirol LR Dr. Alois Partl, feierlich eröffnet. Geplant wurde die Schule von der Arbeitsgemeinschaft Arch.Dipl.-Ing. Ulrich Fessler und Arch.Prof. Hermann Hanak, die Bauleitung wurde von Ing. Alfred Brötz übernommen. Ausschlaggebend für den Bau waren stark ansteigende Bevölkerungszahlen der betroffenen Gemeinden, aber auch das Fahrschülerproblem (über 50 % der Kinder an der Zirler Hauptschule kamen von auswärts). Ein bereits vorhandenes Baugrundstück konnte durch Zukauf auf 3700 m² erweitert werden, der Bau selbst bedeckt 1495 m². Die Kosten von 30 Mio. Schilling werden zu 84,4 % von der Gemeinde Inzing-Hatting und zu 15,6 % von der Gemeinde Polling getragen. Erleichtert wurde das Bauvorhaben auch durch das Entgegenkommen der Gemeinde Zirl, die sich bereit erklärte, von dem seinerzeit geleisteten Baukostenzuschuss von 5,6 Millionen Schilling den Betrag von 3 Millionen zurückzuzahlen, obwohl sie dazu nicht verpflichtet gewesen wäre. 1977 wird die Sektion Tennis gegründet. Erster Sektionsleiter wird Franz Kirchmair. Die Firma Rolba Ratrac in der Industriezone wird eröffnet.

DDr. Gustav Markt, Erfinder des Bündelleiters

1978

Der Südtiroler Reinhold Messner und der Nordtiroler Peter Habeler bezwingen gemeinsam als Erste den Mount Everest ohne Sauerstoffgeräte. In Tirol wird der fast 14 km lange Arlbergtunnel eröffnet. Die Tiroler Kurt Jara und Roland Hattenberger sind Spieler der legendären österreichischen Nationalmannschaft, die bei der WM in Cordoba 3:2 gegen Deutschland gewinnt. Mit dem Fahrplanwechsel der ÖBB wird am Sonntag, den 28. Mai, der Taktverkehr zwischen Telfs-Pfaffenhofen und Innsbruck aufgenommen.Die Inzinger Jugend errichtet (Landjugend mit dem offenen Jugendtreff im Widumkeller) ein Kreuz am Archbrandköpfl, das mit einer Bergmesse am 10. 9. eingeweiht wird. Seit 1953 ist Pfarrer Eugen Knabl Seelsorger in unserer Gemeinde. Dieses Jubiläum ist der Anlass, dem verdienten Pfarrer die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. Am Sonntag, den 17. September nach einem Festgottesdienst, wird an Pfarrer Knabl die Ehrenbürgerurkunde im Saal des Gasthauses Krone von BM Kurt Schletterer überreicht. Der Fotoclub Inzing wird gegründet. 1978 wird mit dem Bau von zwei Tennisplätzen begonnen. Am 5. November findet die Volksabstimmung über die Inbetriebnahme des ersten österreichischen Kernkraftwerkes in Zwentendorf statt. Die Beteiligung in Inzing (1868 Stimmberechtigte) mit 277 gültigen Ja-Stimmen und 453 gültigen Nein-Stimmen ist eher niedrig.

1979

Carl Gustav und Silvia, das schwedische Königspaar, besucht Tirol. Von 31. Jänner bis 4. Februar werden in Inzing die ersten Rodelweltmeisterschaften auf Naturbahnen unter dem Ehrenschutz von Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger ausgetragen. Bei der Eröffnung singen rund 200 Schülerinnen und Schüler das von Annemarie Beiler getextete und von Meinrad Beiler vertonte „Inzinger Lied“.

Naturbahnrodel WM 1979 in Inzing.

Am 27. April stirbt im 90. Lebensjahr Consilarius Thomas Walch, Ehrenbürger der Gemeinden Inzing und Telfes im Stubai. Thomas Walch wurde 1889 in Inzing geboren, studierte im Priesterseminar in Brixen, wo er auch 1913 die Priesterweihe empfing. Als Kooperator wirkte er in Hippach, Wängle und Längenfeld, als Benefiziat und Pfarrer in Holzgau, als Pfarrer von 1937 bis 1942 in Fiss, von 1942 – 1945 in Neustift und als Dekan von 1945 bis 1955 in Matrei am Brenner. 1955 übernahm er die Seelsorge in Telfes. Hier hat er sich besonders durch die hervorragend gelungene Restaurierung der Pfarrkirche verdient gemacht und durch seine soziale Haltung Achtung und Wertschätzung aller Pfarrkinder erworben. Am 4. Juni jährt sich zum 50. Mal der Todestag des Inzinger Bildhauers Edmund Klotz. Knapp vor den Sommerferien findet im Bezirk eine Befragung von Eltern (zur Einführung 2/3 Mehrheit gefordert) und Lehrern (einfache Mehrheit gefordert) zur Einführung der Fünftagewoche an Volks- und Sonderschulen statt. In Inzing stimmen 69 Eltern für, 103 gegen, 10 Lehrer für und ein Lehrer gegen die Einführung. Ein Hauptanliegen der Region 11, Salzstraße, ist die Schaffung von Arbeitsplätzen innerhalb der Region für die in den kommenden Jahren in das Berufsleben eintretenden Jugendlichen. Es sollen daher die Bemühungen der Gemeinden Inzing und Zirl für die Ansiedlung mittlerer Gewerbebetriebe in die bereits vorhandenen Industrie- und Gewerbezonen fortgesetzt werden. Der Inzinger Stubengesang wird gegründet. 1979 gedenkt man in Inzing des Fürstbischofs Vinzenz Gasser anlässlich dessen 100. Todestages. Am 2. Oktober wird die Zweigstelle der Sparkasse Innsbruck-Hall offiziell eröffnet. Walter Gstrein übernimmt von Peter Draxl die Leitung der Inzinger Feuerwehr. Der neue Inzinger Fußballplatz wird eröffnet. Der Inzinger Drachenflieger-Club wird gegründet. Die Firma Dummer eröffnet ihren Betrieb in der Inzinger Industriezone.

1979 Rodel WM Inzing:
v.li: BH Dr. Günter Sterzinger, Toni Kranebitter, LH Eduard Wallnöfer, BP Dr. Rudolf Kirchschläger, LH-Stellv. Ernst Fili
Inzinger Stubengesang unter der Leitung von Annemarie Beiler
Gemeinderat am neuen Fußballplatz, 1979:
vorne li: Adolf Vent, Kurt Schletterer,
Mitte: Lambert Draxl, Albert Ziegler, Hans Hirschberger, Josef Greber, Hubert Schatz, Hermann Walch, Hermann Lener
hinten li: Fritz Oberhuber, Albert Kostner
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