Der Fall Gottfried Waldhäusl, der live auf puls24 einer ganzen Schulklasse das Recht auf Leben in Österreich abgesprochen hat und diese Ansicht zwei Tage später noch einmal bekräftigte, dürfte jedem bekannt sein.
Besonders peinlich, bei dieser Einstellung, ist, dass er Landesrat in der niederösterreichischen Landesregierung Mikl-Leitner II ist – zuständig für die Ressorts Tierschutz (als Landwirt und somit wenigstens teilweise Befangener), Gemeindeärzte, Asyl und Mindestsicherung.
Nach einstweilen schon ziemlich vielen „Entgleisungen“ von seiner Seite ist diese letzte nur eine weitere „Krönung“. Trotzdem wurde er, mit Unterstützung der Landesregierung, weiter in seinem Amt gehalten. Der österreichische Politikberater Thomas Hofer meinte in einem Interview mit dem ORF Niederösterreich schon vor Jahren, Waldhäusl habe „Lust an Provokation“. Er zeigte sich skeptisch, dass Waldhäusl in Zukunft für eine „skandalfreie Zeit“ sorgen werde.
Da es, Gott sei Dank, Parteien wie die NSDAP und Organisationen wie SA und SS nicht mehr gibt, musste er sich an deren geistige Nachfolger halten, deren momentaner Führung er sicher größte Freude bereitet.
Nachdem sich alle anderen Parteien sofort von seinen Aussagen distanziert haben konnte man nur von seiner Partei keinerlei Widerspruch oder Distanzierung hören. Es herrschte totales Schweigen (später sogar vereinzelte Zustimmung) im Bund, in allen Bundesländern und, meines Wissens, auch in allen Gemeinden.
In solchen Fällen ist aber auch Schweigen das selbe wie lautes herausschreien der Zustimmung.
Wenn man bedenkt, dass ihm im Jahr 2014 das „Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich” verliehen wurde, und noch immer niemand verlangt, ihm diese Ehrung zu entziehen, kann man nur noch den Kopf schütteln. Ein anständiger, humaner Bürger kann unter diesen Umständen die Annahme eines solchen Ehrenzeichens nur ablehnen oder eine schon erhaltene dankend zurückgeben.
Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Waldh%C3%A4usl
https://noe.orf.at/stories/3193045/
https://www.puls24.at/video/puls-24/waldhaeusl-aussagen-wogen-gehen-weiter-hoch/v-cq7h333btp8h
Kurze Richtigstellung.
In der Zeit während der Abgabe dieses Beitrags und dem heutigen Erscheinen haben sich doch noch drei Vorsitzende seiner Partei in den Bundesländern Salzburg, Oberösterreich (mit Einschränkungen) und Tirol vorsichtig gegen seine Aussagen gestellt. Allerdings großteils nicht inhaltlich sondern nur gegen den Wortlaut im bestehenden Zusammenhang.