Wie ich im ersten Teil dieses Beitrages bereits erwähnt hatte, ist Künstliche Intelligenz bereits heute schon so weit fortgeschritten, dass sie in einigen Bereichen sinnvoll genützt werden kann. Die Ergebnisse sind nicht immer so, dass man sie ungeprüft verwenden könnte, aber dennoch werden Dinge ermöglicht, welche ohne sie undenkbar wären.
Insbesondere für Tätigkeiten, welche zwar einerseits Routinearbeiten sind, andererseits aber trotzdem menschliches Einschätzungsvermögen erfordern, kann künstliche Intelligenz eine sehr willkommene Unterstützung bieten.
In der Medizin zum Beispiel wird KI bereits für Auswertungen von Röntgen- oder CT-Bildern eingesetzt und das angeblich mit Erfolg. Vorteil dabei ist, dass man damit die Erfahrung von Spezialisten dort nützen kann, wo keine solchen Experten vorhanden sind. Computer ermüden nicht und ihre „Konzentration“ sinkt selbst nach einem 24-Stunden Arbeitstag nicht.
Studien haben gezeigt, dass sehr hohe Trefferquoten erreicht werden können.
Computer gelten als unbestechlich und absolut neutral bei ihren Entscheidungen. Deshalb wird künstliche Intelligenz inzwischen sogar in Situationen eingesetzt, wo es darum geht zu entscheiden, ob eine Person für eine gewisse Aufgabe oder Leistung geeignet ist. Zum Beispiel bei Stellenbewerbungen.
Damit werden der künstlichen Intelligenz bereits Entscheidungen überlassen, wovon das Schicksal eines Menschen abhängt. Wenn ich mich nun zurückbesinne, was mein von künstlicher Intelligenz betriebenes Bildbearbeitungsprogramm produziert hatte (siehe Teil 1 dieses Beitrages), macht mich das sehr nachdenklich. Das Programm hatte dort hervorragende Leistung vollbracht, wo es offenbar bestens trainiert wurde. Insgesamt wäre das Ergebnis jedoch unbrauchbar gewesen, hätte ich’s nicht genauestens inspiziert und alle jene Mängel selbst beseitigt, welche mit herkömmlich geschriebener Software nicht entstanden wären.
Wir wissen inzwischen, dass künstliche Intelligenz nur so gut ist, wie die Daten, womit sie trainiert wurde. Mag sein, dass KI bei 90 oder gar mehr Prozent korrekte Entscheidungen trifft, aber was ist mit den verbleibenden, fehlerhaften Entscheidungen? Ohne genauer, menschlicher! Kontrolle, kämen all die davon betroffenen Personen zu Schaden.
Angenommen, eine hochbegabte Person bewirbt sich für einen Job, in dem sie alle ihre Fähigkeiten optimal zum Einsatz bringen kann. Ein Abteilungsleiter würde in einem persönlichen Gespräch diese außergewöhnliche Begabung sehr wahrscheinlich erkennen und wäre froh über einen solchen Glückstreffer. Trifft die Bewerberin bzw. der Bewerber jedoch auf eine künstliche Intelligenz, welche darüber entscheidet, ob die Person eingestellt wird oder nicht, dann ist sehr fraglich, ob die richtige Wahl getroffen wird. Ein Ausnahmetalent entspricht garantiert nicht der großen Masse der Trainingsdaten. Wird dieses Talent dann vielleicht aussortiert, weil es nicht auf das angelernte Muster passt?
Man hat ähnliche Situationen bereits bei medizinischen Diagnosen festgestellt. Es stellte sich heraus, dass die Trefferquoten bei weiblichen Patienten niedriger waren, als bei männlichen. Man fand die Ursache schließlich ebenfalls bei der Art und Weise, wie die dafür verwendete KI „geschult“ wurde.
Es ist zwar korrekt, dass Computer an sich – also die Hardware – völlig unbestechlich und unparteiisch sind. Aber es trifft nicht auch automatisch auf künstliche Intelligenz zu, welche auf diesen Maschinen ausgeführt wird.
Wenn versucht wird, künstliche Intelligenz mit dem Argument der Unbestechlichkeit und Objektivität zu etablieren, finde ich das höchst bedenklich, wenn nicht sogar verdächtig.
Ein anderes Beispiel dafür, welch schwerwiegende Auswirkungen mangelhaftes Training künstlicher Intelligenz haben kann:
Vor nicht allzu langer Zeit kollidierte ein Tesla Elektrofahrzeug mit einem Kleinflugzeug, als dessen Besitzer es per Smartphone-App zu sich rief. Offenbar wurde die Software, welche das autonome Fahren steuert, nicht ausreichend trainiert, um auch auf einem Flughafengelände Gefahren korrekt erkennen zu können. Dieser Fall, bei dem es glücklicherweise bloß zu Sachschaden kam, zeigt den Unterschied von künstlicher und „wahrer“ Intelligenz. Selbst ein nur dreijähriges Kind hätte die Gefahr vermutlich besser eingeschätzt.
Bisher wird künstliche Intelligenz vorwiegend dazu eingesetzt, um gewisse Entscheidungen zu treffen. ChatGPT zählt zur sogenannten „Generativen Künstlichen Intelligenz“. Solche Programme sind in der Lage neue Texte, Bilder oder gar Videos zu generieren, also etwas Neues zu schaffen. Zurückgegriffen wird dabei selbstverständlich auch auf bereits vorher Gelerntes. Aber das Neue kann sich trotzdem völlig vom bereits Bekannten unterscheiden.
Kürzlich verbreitete sich ein Foto wie ein Lauffeuer in sozialen Medien, welches die angebliche Festnahme des früheren US-Präsidenten Donald Trump zeigte. Da zuvor bereits in den Nachrichten von einer möglichen Festnahme gesprochen wurde, dachten viele User, jetzt sei der Moment gekommen und verbreiteten diese Sensationsnachricht. Es stellte sich heraus, dass es sich um ein simples Experiment handelte, bei dem mit künstlicher Existenz ein Foto generiert wurde. Es war ziemlich fehlerhaft – zum Beispiel stimmte teilweise die Anzahl von Beinen oder Fingern nicht. Trotzdem wurde es von Vielen als Tatsache verstanden und verbreitet. Der Urheber entschuldigte sich – er hatte nicht mit solchen Auswirkungen gerechnet und es war auch nicht seine Absicht, diese Falschnachricht zu verbreiten.
Aber was man daran erkennen kann: Es ist selbst jetzt schon möglich, mittels künstlicher Intelligenz großen Einfluss auf Benutzer sozialer Medien auszuüben. Die Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz geht sehr rasch voran und man muss annehmen, dass in Zukunft sogar Filmaufnahmen generiert werden können, welche nicht mehr so einfach von echten Aufnahmen zu unterscheiden sind.
Es herrscht Krieg – beide Seiten kämpfen nicht nur mit Waffen, sondern auch mit sorgfältig gewählten Nachrichten und Falschnachrichten. Derlei wird vielleicht jetzt schon automatisiert in großen Mengen in diversen sozialen Netzwerken verbreitet. Kaum jemand nimmt sich die Zeit, den Inhalt zu prüfen … besonders dann nicht, wenn das Gesagte ohnehin zur persönlichen Einstellung passt.
Ich denke, dass bereits in naher Zukunft (vielleicht sogar jetzt schon?) gewisse Arbeiten von künstlicher Intelligenz erledigt werden, welche früher von Journalisten ausgeführt wurden. Ich denke da an Zeitungen und Illustrierte, welche vor allem von den mit Werbung gefüllten Seiten leben. Um die Zeitung auch mit Nachrichten zu befüllen, denn das will der Leser ja eigentlich darin finden, könnte eine künstliche Intelligenz alle aktuellen Inhalte der Nachrichtenagenturen durchforsten und zu Texten verwandeln, welche exakt zu den Erwartungen der jeweiligen Leserschaft passen. Man würde sich teures Personal für Routinearbeit sparen.
Denkt man genauer darüber nach, entstehen unzählige Fragen, wobei manche dieser Fragen ganz generell für jede Art von Berichterstattung gelten.
Wie objektiv und glaubwürdig sind künstlich verfasste Nachrichten? Wenn man selbst nicht mehr dem trauen kann, was man mit eigenen Augen sieht – wem kann man dann überhaupt noch glauben? Wird jede Person sofort zum Verschwörungstheoretiker abgestempelt, die in Zukunft alles infrage stellt? Wird es gar so etwas wie ein Orwell’sches Wahrheitsministerium geben, welches mittels künstlicher Intelligenz darüber entscheidet, was wahr und was falsch ist?
Man hat festgestellt, dass künstliche Intelligenz dazu tendiert, gewisse Mängel zusätzlich zu verstärken. Wurden z.B. bisher schon männliche Bewerber für einen technischen Job bevorzugt, haben dann weibliche Bewerberinnen noch geringere Chancen, den Job zu bekommen, wenn eine künstliche Intelligenz darüber entscheidet. Bereits bestehender Mangel an Fairness und Objektivität wird durch den Einsatz künstlicher Intelligenz deshalb vielleicht sogar zu einem noch größeren Problem.
Es wird eine der großen Aufgabe der Politik sein, die künstliche Intelligenz in die Schranken zu weisen. Es müssen international anerkannte Regeln und Grenzen vereinbart werden, um die künstliche Intelligenz zu einem nützlichen Werkzeug zu formen und nicht in ein unkontrollierbares „Teufelszeug“.
Abschließend möchte ich noch einen Aspekt erwähnen, welcher bei den Diskussionen über künstliche Intelligenz meines Wissens gar nicht zur Sprache kommt. Um uns Konsumenten und „Normalbürger“ zur Änderung gewisser Lebensweisen zu bewegen, wird für alles ein sogenannter CO2-Fußabdruck errechnet. Mich würde sehr interessieren, wie groß denn dieser Fußabdruck der künstlichen Intelligenz im Vergleich zu herkömmlicher Nutzung von Computern ist.
Verglichen mit der Rechenleistung wurden die Prozessoren über die Jahre immer sparsamer. Allerdings stieg die Rechenleistung derart rasch, dass der absolute Energieverbrauch trotzdem mit jeder neuen Prozessorgeneration eher wächst anstatt zu sinken.
Früher waren Rechenleistung und Speicher derart knapp, dass man große Anstrengungen in Kauf nahm, um die Programme möglichst auf Effizienz zu optimieren. Heute wird darauf nur mehr wenig Rücksicht genommen – Zeit ist Geld und Ressourcen spielen nur mehr eine untergeordnete Rolle.
Vergleicht man den Ressourcenbedarf herkömmlicher Software mit Programmen, welche auf künstlicher Intelligenz basieren, so kommt man problemlos auf Verhältniszahlen jenseits von 1:100.
Ein Beispiel: Photoshop gilt als „die eierlegende Wollmilchsau“, was Bildbearbeitung betrifft. Aktuelle Versionen belegen einen Platz von knapp 4 Gigabyte. Mittlerweile existierende Konkurrenzprodukte mit ähnlichem Funktionsumfang begnügen sich sogar mit rund einem Gigabyte Speicherplatz.
Das von mir im ersten Teil dieses Beitrages erwähnte Programm belegt alleine schon einen Platz von beinahe 6 Gigabyte, obwohl dessen Funktionsumfang einzig und alleine das Vergrößern eines Bildes umfasst.
Es ist bereits jetzt so, dass der Energieverbrauch der digitalen Welt dem eines großen Landes entspricht. Deshalb denke ich, dass man auch bei der Digitalisierung mehr Wert auf Ressourcenschonung legen sollte. Zusammenfassend würde ich meinen: KI existiert und lässt sich nicht mehr aufhalten … so, wie sich seinerzeit die Dampfmaschine nicht mehr aufhalten ließ. Wir müssen uns nicht nur damit abfinden, sondern auch damit auseinandersetzen, um Vorteile nützen und Gefahren abwenden zu können. Man darf das nicht alleine jenen überlassen, die KI zu ihrem persönlichen Vorteil einsetzen und weiterentwickeln wollen.
Künstliche Intelligenz – Teil 2
Künstliche Intelligenz - Chance oder Gefahr? (© Wikipedia)
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Eine erheiternde Ergänzung zum Thema:
Eigentlich würde man meinen, dass gerade die Mathematik eine der Stärken sein sollte.
Hier eine Konversation mit “Google Bard”:
Was ist das größte Lebewesen der Erde?
Das größte Lebewesen der Erde ist ein Hallimasch namens Armillaria ostoyae. Er befindet sich im Malheur National Forest im Bundesstaat Oregon, USA. Der Hallimasch bedeckt eine Fläche von über 2.385 Hektar, das entspricht etwa 5.870 Fußballfeldern. Er wird auf ein Alter von über 2.400 Jahren geschätzt und wiegt geschätzte 35.000 Tonnen. Der Hallimasch ist ein Pilz, der sich unterirdisch ausbreitet und seine Fruchtkörper an der Oberfläche bildet. Die Fruchtkörper des Armillaria ostoyae sind relativ klein, aber es gibt so viele davon, dass sie eine riesige Fläche bedecken. Der Hallimasch ist ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems im Malheur National Forest. Er liefert Nahrung für Tiere und hilft, die Bodenqualität zu verbessern.
Welches ist das schwerste Lebewesen der Erde?
Das schwerste Lebewesen der Erde ist die Blauwalbulle. Blauwale können bis zu 200 Tonnen wiegen und bis zu 33 Meter lang werden. Sie sind die größten Tiere, die jemals auf der Erde gelebt haben. Blauwale sind Meeressäuger, die in allen Weltmeeren vorkommen. Sie ernähren sich von Krill, einem kleinen Krebstier. Blauwale sind sehr wichtig für das Ökosystem der Ozeane. Sie tragen dazu bei, dass die Menge an Krill im Meer reguliert wird. Krill sind wiederum eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele andere Meerestiere.
Ist der Blauwal also schwerer als der riesige Armillaria?
Ja, ein Blauwal ist schwerer als der riesige Armillaria. Der Blauwal kann bis zu 200 Tonnen wiegen, während der Armillaria nur etwa 35.000 Tonnen wiegt. Der Blauwal ist also etwa 7 Mal schwerer als der Armillaria.
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Deshalb an dieser Stelle ein Tipp für alle Schüler:
Lernt bloß selbst fleißig Mathematik und vertraut keinem Computer! Computer rechnen zwar sauschnell, aber nicht immer richtig 😉