Mark A. Maier und Denise Beiler in der Inzinger Bücherei
Endlich wieder! Nach längerer Pause organisierten der Verein für Kultur Inzing und die Bücherei vor Ort eine Lesung mit Musik im Widum und luden dafür Denise Beiler und Mark A. Maier ein.
Eigentlich nennt man ja den Autor zuerst, aber an diesem Abend war schnell klar, dass die gemeinsame Musik der beiden gleich wichtig war wie die Vorstellung von Marks Roman Mila! Ein Hauch von Zimt.
Im Gespräch meinte der Autor, dass es ihm sowohl beim Schreiben von Musik als auch von einem Roman um Empfindungen geht, aber mit Worten könne er eindeutiger sein. Sinneseindrücke wären in beiden Ausdrucksformen gleich wichtig. Songtexte liegen ihm weniger, die schreibt Denise. Wie daraus ein Lied wird, erkunden sie gemeinsam, indem sie einander musikalische Puzzlesteine aus Melodie und Harmonien zuwerfen, bis es für beide stimmt. Dass man ein fertiges Lied dann doch noch ganz unterschiedlich hören kann, entdeckte Mark, als er manche Lieder aus der Lesung dieser eher romantischen Geschichte von Mila mit Stellen aus seinem neuen, herberen Roman zu kombinieren versuchte und sie plötzlich ganz anders klangen. Man darf gespannt sein.
Das Gewölbe im Widum füllte sich mit interessierten Inzinger:innen, die Freude an der Performance der beiden local heroes war spürbar. Selbstbewusst und mit gutem Gespür setzte Denise Beiler ihre ausdrucksstarke Stimme ein, perfekt begleitet und mitgenommen von ihrem auch privaten Partner Mark A. Maier.
Zum Buch: Mila! Ein Hauch von Zimt
„The course of true love never did run smooth“ heißt es schon bei Shakespeare, „der wahren Liebe Lauf war niemals glatt“. Und so baut Mark A. Maier in seinem ersten Roman eine unterhaltsame Liebesgeschichte mit einigen Verwicklungen zwischen Buchhändlerin Mila in Amsterdam und Werbeprofi Robert aus Innsbruck. Flott geschrieben und ebenso zu lesen. Geschickt fängt Maier Atmosphärisches über Sinneseindrücke wie Cappuccino vs. Vitaminshake oder Lichtstimmungen und Träume ein. Ein paar Adjektive weniger bei der Beschreibung von Personen und ein bisschen mehr Tiefe bei den Nebenfiguren hätten dem Roman gut getan. Umso mehr, als man davon ausgehen kann, dass Maier die gegensätzlichen Welten, die er hier aufeinanderprallen lässt, gut kennt. Es geht aber nicht nur um die Liebe, die beiden Hauptfiguren lernen sich durch die Verwicklungen auch selbst besser kennen. Ihnen beiseite gestellt hat Maier zwei schräge Vögel, womit er die Süße der Liebesgeschichte gut ausbalanciert. Und sowohl Amsterdam als auch Innsbruck steigen als attraktive Reiseziele sehr gut aus. Insgesamt ist Mark A. Maier ein Roman mit sympathischen Hauptfiguren und genug Spannung gelungen, dass man der Geschichte gerne bis zum Ende folgt.
In der Bücherei Inzing kann man den Roman auch ausleihen.
Fotos: Brigitte Scott