29. April 2024
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Keine Witze mit der Hitze?

Foto: pixabay
Lesedauer ca. 2 Minuten

Es gibt wohl kein leidigeres Thema und man könnte meinen, es sei wirklich bereits alles gesagt: Über das Wetter. Doch mir scheint, in Anbetracht des sich ändernden Klimas, das nun wirklich nur noch die wenigsten leugnen können, ist es sinnvoll, sich Gedanken über Maßnahmen, zu machen, die für uns alle sinnvoll umzusetzen sind, wenn es darum geht, sich vor stetig steigenden Temperaturen und Trockenheit zu schützen.

Man merkt es bereits in den kleinen Orten. Dass es in einer dicht gedrängten Stadt, wie Innsbruck, zu Hitze-Hotspots kommt, an denen die Luft besonders stickig und schwer zu ertragen ist, scheint einleuchtend. Doch mittlerweile ist es auch in kleineren Orten, wie Inzing oder Zirl, an bestimmten Tagen und zu bestimmten Uhrzeiten extrem belastend. Auch hier nimmt die Bebauung stetig zu. Grüne Flächen sind zunehmend rar. Der Boden wird versiegelt. Immer mehr Häuser, Wohnungen, Büros und Läden entstehen. Dazu mag man stehen, wie man will, aber Fakt ist, dass wir uns mehr und mehr Gedanken darum machen sollten, was man gegen die Hitze tun kann.

Übermäßige Hitze belastet vor allem Kinder und ältere Menschen. Außerdem finde ich es erschreckend, dass jede fünfte Person in Österreich, laut Wissenschaftler:innen, aufgrund einer Vorerkrankung besonders von Hitze gefährdet ist. Das Thema betrifft uns also alle auf die ein oder andere Art und als Gesellschaft im Ganzen (und nicht nur eine kleine Anzahl sehr klimabewegter Menschen, vor allem Junge).

Wie also vorbeugen beziehungsweise bekämpfen?

Ich glaube, die meisten Tipps, die man so alltäglich aus Medien hört oder eh schon weiß, sind selbstverständlich. Angefangen vom vielen, über den Tag verteilten Wasser trinken bis hin zu richtig lüften: am besten in den frühen Morgenstunden und spätabends.
Aber zum Beispiel auch im Büro gibt es kleine Stellschrauben, die man ändern kann, um produktiv und geschützter arbeiten zu können: Alle Geräte, die nicht in Betrieb sind, konsequent ausschalten. Und in den Pausen die stickigen Räume verlassen und einen kurzen Spaziergang in einen nahen Park unternehmen, um wortwörtlich frische Luft zu tanken.

Ich finde es bemerkenswert, dass viele Hitze-Tipps Hand in Hand mit einem nachhaltigeren Lebensstil gehen: Wasser trinken, leichte Kost verspeisen, das Auto stehen lassen, etc.

Vielleicht ist uns dies ein besonderer Anreiz, unser Verhalten dahingehend zu ändern. Denn wir spüren die Wirkungen sofort. Und ein schöner Gedanke ist meiner Meinung nach auch das Aufeinander Schauen: Eventuell gibt es Nachbar:innen, die man kennt, die in einer besonders warmen Saison öfter Hilfe brauchen könnten. Das wäre eine kostenlose gute Tat im Sinne der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit.

PS: Wusstet ihr, dass manche Medikamente bei übermäßigen Temperaturen ihre Wirksamkeit verlieren? Mir scheint, hier steht uns eine veritable Krise im Gesundheitssystem bevor.

Ich würde mich freuen, eure Ansicht und Tipps für den Umgang mit Hitze zu lesen.

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Ein Gedanke zu “Keine Witze mit der Hitze?

  1. Hallo Sarah!
    Das Problem bei den Medikamenten sehe ich weniger groß. Natürlich gibt es eine ganze Reihe temperaturempfindlicher Medikamente, aber bei uns hat doch so gut wie jede/r einen Kühlschrank, und die Meisten auch einen kühlen Keller.
    Dort überall wo das nicht so ist besteht leider schon bisher das viel größere Problem des fehlenden Zugangs zu Medikamenten, beziehungsweise der Unbezahlbarkeit.
    Allerdings hast du völlig recht, dass noch viele große Probleme auf uns warten um mit dem schon deutlich spürbaren Klimawechsel halbwegs erträglich zurecht zu kommen. Und es wird nicht gehen, wenn nicht eine große Mehrheit mitmacht – sich umstellt, an die neuen Bedingungen anpasst und, ja leider auch, auf manches verzichtet oder sich einschränkt.
    Was ich, als jemand der sehr gerne barfüßig unterwegs ist, in den letzten heißen Tagen wieder deutlich bemerkt habe ist, um wie viel schneller und stärker, im Vergleich zu allen anderen Bodenbedeckungen, sich Aspahalt aufheizt. Jetzt wird im dicht bebauten Gebiet schon sehr viel Strahlungshitze von den Wänden reflektiert und auf die Bodenflächen konzentriert und dazu kommt noch die extrem großflächige geschlossene Asphaltversiegelung. Wie du schreibst wären viel mehr Grünbereiche mit schattenspendenden Bäumen und Sträuchern ebenso wertvoll wie öffentliche Wasserstellen (die es in Tirol großteils noch gibt), aber man sollte eben auch, bei jeder Möglichkeit überlegen ob wirklich Asphalt die sinnvollste Lösung ist. Etwas geringere Kosten dürfen dabei nicht höher gestuft werden als eine Steigerung der Lebensqualität.
    Danke für deinen Artikel.
    Robert

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