Viele Klischees erzählt man sich über Tirol und die Berge und viele davon haben auch definitiv irgendwo ihren wahren Kern. Bei einer Sache trifft das aber nicht zu, wie ich aus Erzählungen von Bekannten und Freund:innen erfahren habe. Aus „Piefke-Saga“ und Co. hat man das Bild von sonnigen Wintertagen, Traumpisten, gemütlichen Arbeitseinsätzen und sehr viel Party und Alkohol beim Apres Ski am Kopf.
Tatsächlich wird ein Teil dieser Klischees zutreffen. Allerdings kenne ich so einige Personen, die Saison für Saison in Tirol im Wintertourismus arbeiten und gerade das Lehren der Skisportart ist nicht unbedingt immer der leichteste Job. Einerseits gibt es viele Gäste, die eher schwierig sind und nicht durch ausgesprochen höfliches Verhalten auffallen. Zudem kann die Verantwortung, für die Sicherheit der Schüler:innen zuständig zu sein, belasten.
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Und dazu kommt nicht zu vergessen das körperlich anstrengende Pensum jeden Tag eines Winters von früh bis spät auf der Piste unterwegs zu sein, bei jedem Wetter. Selten hat man während der Saison die Gelegenheit zu verschnaufen, nur für sich aus Genuss Ski zu fahren, geschweige denn einmal nach Hause zu kommen. Gerade nicht-heimische Saisonkräfte leisten hierbei jede Menge, wie ich finde. Das geht sehr oft beim Thema Migration von Arbeitskräften unter. Und viele meiner Freund:innen, die als Skilehrer:innen tätig sind, betonen, dass der Verdienst für den Aufwand recht knapp bemessen ist.
Das finde ich ein spannendes Thema und eine Seite des Wintertourismus, den wir vielleicht zu wenig bedenken.