21. November 2024
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Wenn Meere zu Kloaken werden

© Roland Pargger
Lesedauer ca. 2 Minuten

Sage

Der amerikanische Zoologe Harry Peters hatte sich schon jahrelang mit der Sprache der Delphine befasst. Schon von Sagen des Altertums her weiß man, Delphine haben eine besondere Beziehung zum Menschen.  

Harry Peters hatte mehrere Computerprogramme zur Erforschung der Delphinsprache entwickelt. Durch ein besonderes Kombinationssystem mit Aufzeichnung menschlicher Laute, die Schmerz, Freude, Trauer oder Vergnügen ausdrücken, gelang es ihm, die Sprache der Delphine in menschliches Verständnis zu übersetzen. 

Dabei machte Harry Peters eine erschütternde Entdeckung: Die Übersetzung mehrerer Tonbänder mit unter Wasser aufgenommenen Gesprächen zwischen Delphinen ergab, daß die Tiere sich intensiv darüber verständigten, wie lange es wohl noch dauern würde, bis die Menschen mit der Verschmutzung der Luft und der Meere ihren Lebensraum und den aller anderen Lebewesen vernichtet hätten. 

Die Delphine ersannen sogar, ob es möglich sei, die Tiere der ganzen Welt zu einem Aufstand gegen den Menschen zu veranlassen: Wenn an einem Tag plötzlich alle Tiere die Menschen angriffen. Wenn Hunde und Katzen in Stadt und Land über ihre Frauen und Herren herfielen, wenn sich Kühe und Stiere in den Ställen losrissen und ins Freie loslaufen würden, wenn Tiere aus Wald und Feld die Straßen blockierten und wenn sich vor allem alle Vögel, vom kleinsten bis hinauf zum größten, aus dem Himmel herab schreiend auf Besitztümer und die Menschen in Dörfern und Städten stürzten. 

„Bekämen die Menschen nicht eine gewaltige Angst?“ fragten sich die Delphine. Würden sie sich in ihrer Verzweiflung besinnen oder nur voller Angst vermuten, dass dies das Ende der Welt sei. Es würde wohl die geben, die sich einsperren und versteckten; andere aber fingen vielleicht an, nachzudenken. So müssten sie vor allem erkennen, dass der Mensch die Schöpfung nicht ausbeuten darf nach seinem Nutzen und Gefallen, meinten die Delphine. Denn wenn der Mensch doch endlich begreifen würde, dass ihm die Welt anvertraut wurde, damit sie blühen, gedeihen und wachsen solle, wenn sich die Menschen letztlich auch untereinander um Frieden und Gerechtigkeit bemühten, dann würde der Aufstand der Tiere ein sinnvoller Kampf gewesen sein. 

Harry Peters hat die Gespräche der Delphine in einem Buch veröffentlicht. Manche sagen: „Das ist ein gutes und wichtiges Buch.“ Andere meinten: „Das ist eine phantastische Geschichte.“ Und dann gibt es jene, die der Meinung sind, dass dies gar keine Forschungsergebnisse seien, denn Harry Peters habe sich das nur ausgedacht, um die Menschen zu schockieren. 

Harry Peters aber weiß, sein Bericht ist nicht erlogen, sondern die Wahrheit. „Wenn die Menschen die Botschaft der Delphine nicht erkennen, haben sie nicht verstanden, warum sie überhaupt auf der Welt sind.“ 

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Angela Pargger

Angela erachtet Worte als das wichtigste Instrument menschlicher Kommunikation. Worte verbinden oder können hart trennen. Gefühle und Beobachtetes in Worte zu fassen, die zueinander passen und miteinander harmonieren, begeistert Angela seit Jahren. Schreiben ist eine wunderbare Möglichkeit, Erlebtes mit anderen Menschen zu teilen, Erfahrungen zu verarbeiten, sich zu positionieren, zu wehren und Dinge auf den Punkt zu bringen.

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