Der erfahrene Schitourengeher Fredi SAILER berichtet…
Aufgrund der besonderen Umstände – coronabedingte Mobilitätseinschränkungen, hervorragende Schneeverhältnisse – haben wir Fredi Sailer gebeten, uns einen Einblick in eine seiner großen Leidenschaften zu gewähren, nämlich der Faszination des Schifahrens in (oft) unverspurten Hängen im freien Gelände. Fredi ist dieser Bitte gerne nachgekommen, wofür wir uns bei ihm sehr herzlich bedanken möchten.
L. Strasser (DZ-Redaktion)
Hallo liebe LeserInnen!
Mein Name ist Fredi Sailer und ich wohne in Inzing.
Ich arbeite seit 26 Jahren am Bau- und Recyclinghof der Gemeinde.
Im Sommer bin ich als Bademeister im Inzinger Freibad tätig.
Meine Freizeit verbringe ich am liebsten im Freien: Ob Bergsteigen, Biken oder Skitouren – alles hat seinen Reiz.
Unsere Gegend ist so schön, da braucht man nicht weit zu fahren, um die Natur zu genießen.
Ob im Sommer mit den Bergschuhen oder im Winter mit den Tourenskiern…

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T O U R E N V O R S C H L Ä G E
1) APOLLONTEMPEL (2289 m)
Schwierigkeitsgrad: Mittel – jedoch sind gute Kondition und Spitzkehrentechnik erforderlich.
Höhenmeter: 1500 ab Parkplatz Hof, 1700 ab Parkplatz Schwimmbad Inzing
Länge: ca. 9 km
Zeit / Aufstieg: ca. 4 Stunden
Start: entweder vom Parkplatz beim Schwimmbad Inzing oder vom Parkplatz Hof
Beschreibung:
– ab Schwimmbad: über Mühltal nach Hof oder über Fahrweg nach Hof
– ab Hof: vom Parkplatz dem Almweg entlang bis zur „Knappenhütte“, dann über die „Hoarlig“ hinauf bis zum Grubenweg, weiter zur Inzinger Alm, bei der Abzweigung „Alpl“ Richtung Süden, nicht über den Sommerweg, sondern rechts vom Bach den Hang hinauf
Auf der Höhe „Schaferhüttl“ wird der Bach gequert, nun dem Sommerweg bis kurz vor die „Morettihütte“ folgen. Hier nicht wie im Sommer an den Lacken vorbei, sondern links unterhalb der Koflerspitze den Hang bis zum Plateau oberhalb des Sees queren. Nach einer kurzen Abfahrt von 50 HM ist man am Ziel.
Abfahrt ähnlich wie Aufstieg.
Besonderheit: Bitte den Lawinenlagebericht beachten – mitunter lawinengefährlich!
Immer wieder ein grandioses Bild, den Templ im Schnee herausragen zu sehen. Speziell im Frühjahr kann man bei der Alm noch bei einer kleinen Rast die Sonne genießen.
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2) ARCHBRANDKREUZ (2058 m)
Schwierigkeit: Mittel – jedoch sind gute Kondition und Spitzkehrentechnik erforderlich.
Höhenmeter: 1200 ab Parkplatz Hof
Länge: ca. 6 km
Zeit / Aufstieg: ca. 2 ½ bis 3 Stunden
Start: entweder vom Parkplatz beim Schwimmbad Inzing oder vom Parkplatz Hof
Beschreibung:
Dem Almweg bis zur „Knappenhütte“ folgen, weiter über die Hoarlig, den Grubenweg und Walerweg queren, dann kurz durch den Wald bis zur Archbrandhütte. Nach einem weiteren Waldstück über freies Gelände bis zum Gipfelkreuz
Besonderheit: Bei sicheren Verhältnissen ist ein weiterer Aufstieg bis zum Brechten/Rauher Kopf lohnend, von dort wäre eine Abfahrtsvariante über das Alpl möglich.
Die Aussicht auf das Inntal ist die Anstrengung wert.
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3) RANGGER KÖPFL (1939 m) und KÖGELE (2195 m) oder ROSSKOGEL (2646 m)
Schwierigkeit: Rangger Köpfl – leicht, Rangger Köpfl und Kögele – mittel, Rangger Köpfl und Rosskogel – schwer. Gute Kondition und Spitzkehrentechnik sind erforderlich.
Lawinenlagebericht beachten und nur mit LVS-Gerät (Lawinenverschüttetensuchgerät) unterwegs sein!
Höhenmeter: vom Parkplatz der Talstation Rangger Köpfl bis Rangger Köpfl ca. 1080 HM, bis Kögele zuzätzlich ca. 200 HM oder weiter vom Kögele bis Rosskogel zusätzlich ca. 640 HM
Länge: ca. 6 km bis Rangger Köpfl
Zeit / Aufstieg: bis Rangger Köpfl ca 2-3 Stunden, bis Rosskogel weitere 2-3 Stunden
Start: Talstation Rangger Köpfl oder evtl. mit der Bahn bis Stieglreith
Beschreibung:
Der erste Steilhang kann links durch den Wald umgangen werden, weiter der Piste entlang bis Stieglreith, ab hier den markierten Tourenaufstieg verwenden. Evtl. könnte man vom Sulzstich auch kurz der Rodelbahn entlang über freies Gelände in einem grossen Boden von hinten zum Gipfelkreuz gelangen (nur bei sehr sichereren Verhältnissen). Vom Gipfelkreuz ginge es für besonders konditionsstarke weiter über die Krimpenbachalm zum Kögele und dann über den Gratrücken zum Rosskogel.
Abfahrt wie Aufstieg oder vom Krimpenbachsattel zur Inzinger Alm, dort über den Almweg weiter nach Hof und Inzing
Besonderheiten: Rosskogelhütte – Möglichkeit zum Einkehren, Tour ab Rangger Köpfl recht anspruchsvoll – Landschaftlich sehr schön
Alle Fotos: Fredi Sailer
kkk
Die Redaktion der DZ wünscht allen LeserInnen viel Vergnügen beim Schifahren im freien Gelände (aufgrund der aktuell prekären Lawinensituation vielleicht erst ab nächster Woche).
Dabei sind vorbereitende Checks essentiell:
– Geeignete, an das subjektive Leistungsvermögen angepasste Route auswählen (am besten nach Vorschlägen von Fredi)
– Ausrüstung überprüfen
– Wetterdienststelle bzw. Lawinenwarndienst kontaktieren:
https://lawinen.report
https://lawinenwarndienst.blogspot.com
Und dann mit Wolfgang Ambros genießen…
