8. Mai 2024
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Greifvögel – Eigentliche Adler, Bart- und Schmutzgeier

Gemeinsam mit dem Mönchsgeier hat der hier abgebildete Bartgeier aus dem Alpenzoo, mit über 2,8 Metern, die größte Flügelspannweite aller europäischen Vögel.
Lesedauer ca. 10 Minuten


Langsam nähern wir uns dem Ende der kurzen Präsentation der wichtigsten Greifvögel. Heute soll es um die beliebten Wappenvögel, die Adler, und um 2 der 4 in Europa und sporadisch in Österreich vorkommenden Geier gehen. Dabei bilden die eigentlichen Adler eine recht große Unterfamilie mit mehreren europäischen Arten, die früheren Altweltgeier werden einstweilen in zwei Unterfamilien aufgeteilt, die hier besprochenen Bart- und Schmutzgeier sind in einer davon und der Mönchs- und Gänsegeier (die im letzten Teil besprochen werden) in der zweiten zusammengefasst.

Das einzige gemeinsame äußerliche Merkmal aller echten Adler sind die bis zu den Zehen dicht befiederten Beine.

Als Brutvogel in Österreich sind der Steinadler und der Östliche Kaiseradler (dieser nur im äußersten Osten Österreichs) gesichert. Seit der teilweise erfolgreichen Auswilderung von Bartgeiern könnte auch dieser, wenn auch unwahrscheinlich, schon wieder Bruterfolge in Österreich haben.

Bis vor nicht allzu langer Zeit wurden noch alle Greifvögel intensiv verfolgt, was in manchen Gebieten leider auch heute noch der Fall ist.

Der Steinadler

Steinadler – Alpenzoo. Sehr gut sieht man die einheitlich braune Färbung und den goldgelben Nacken, sowie die gelbe Iris.


Innerhalb der echten Adler ist der, auch bei uns beheimatete, Steinadler mit einer Körperlänge von bis zu 1 Meter und einer Spannweite von bis zu 2 Metern, die größte Art, wobei Weibchen größer und schwerer werden als Männchen.

Die Grundfarbe erwachsener Tiere ist meist dunkelbraun, mit einem goldgelben Nacken. Im Segelflug hebt er gerne die Flügel leicht an, so dass eine sehr schwache V-Form entsteht (viel schwächer als bei den schon besprochenen Weihen). Auch ist im Flugbild der Schwanz recht kurz, jedenfalls kürzer als die Flügel breit sind.

Steinadler im ersten Lebensjahr sind insgesamt dunkler braun und haben auffallende, weiße Federpartien auf den Flügelunterseiten. Der Schwanz ist weiß und zeigt eine scharf abgesetzte, breite schwarze Endbinde. Steinadler sind erst ab dem 5. bis 7. Lebensjahr voll ausgefärbt. Aufgrund dieser Färbungsunterschiede wurden Jungtiere bis etwa 1900 als eigene Art angesehen.

Sie besiedeln auf der Nordhalbkugel offene und halboffene Landschaften aller Art, die ein ausreichendes Nahrungsangebot bieten und Felswände oder ältere Baumbestände für die Nestanlage aufweisen. Sein Lebensraum reicht von alpinen Matten über große Moore mit kleinen Wäldern im Baltikum, Russland, Alaska und Canada bis zu Halbwüsten im Norden Afrikas und Mexikos. Große, geschlossene Wälder werden nur am Rand besiedelt. Die heutige starke Konzentration auf gebirgige Landschaften ist zumindest in Europa eine Folge der intensiven Verfolgung.


Der (hier jugendliche) Steinadler ist ein hervorragender Segler, der auch die kleinsten Aufwinde zu finden und zu nützen weiß. Auf der Jagd nach Murmeltieren, eines seiner bevorzugten Beutetiere, streift er oft recht tief über dem Boden und versucht sie so zu überraschen. Foto: Martin Schischkoff

Steinadler jagen meist im bodennahen Flug unter optimaler Ausnutzung jeglicher Deckung. Sie gleiten dabei dicht an Hängen entlang, über Kuppen und kleine Hügel und versuchen ihre Beute auf kurze Distanz zu überraschen. Häufig jagen sie auch von einem Ansitz aus. Die Beute greifen die Adler meist auf dem Boden oder im bodennahen Luftraum und töten sie mit den außerordentlich kräftigen Zehen und Krallen. Im freien Luftraum jagt er selten, es wurde aber schon mehrfach beobachtet, wie er Kormorane oder ihn verfolgende Kolkraben auch im Flug erbeutete. Trotz seiner Größe ist er dabei im Flug äußerst wendig. Bei uns besteht seine Hauptnahrung aus Murmeltieren und Gämskitzen, grundsätzlich wird jedoch alles bis zu einem Maximalgewicht von etwa 15 kg genommen. Forttragen kann er allerdings nicht mehr als maximal eine Last die dem eigenen Körpergewicht (bis 6,7 kg) entspricht. Größere Beute wird zerlegt, deponiert und Stückweise transportiert oder über mehrere Tage an Ort und Stelle vertilgt.

So weit man weiß leben Steinadler in lebenslanger Monogamie, wobei sie aber trotzdem jährliche Balzflüge durchführen. Je nach Verbreitung findet diese Balz zwischen Anfang Dezember (Oman) und Anfang Mai (Alaska und Sibirien) statt. Meist legen sie 2 Eier, die ca. 44 Tage bebrütet werden. Im Alter von 11 Wochen absolvieren die Jungvögel die ersten erfolgreichen Kurzflüge. Die ersten 60 bis 70 Tage nach dem Ausfliegen bleiben sie in unmittelbarer Nestumgebung. Etwa 5 Monate nach dem Ausfliegen verlassen die Jungvögel das Revier der Eltern. Erst mit 6 Jahren werden sie dann Geschlechtsreif und können sich selbst wieder vermehren.

Der (Östliche) Kaiseradler

Jugendlicher Östlicher Kaiseradler, erkenntlich an der fleckigen Rückenzeichnung, die durch die hellen Federn mit dunkler Mitte entsteht. Foto: Martin Schischkoff

Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst große Teile der Waldsteppen- und Steppenzone sowie die „Kultursteppe“ vom südöstlichen Mitteleuropa bis zum Baikalsee in Sibirien. Seine nordwestliche Verbreitungsgrenze erreicht der Östliche Kaiseradler in Europa im Osten Österreichs (Burgenland, Niederösterreich = im Jahr 2019 wurden 22 Brutpaare gezählt) und Tschechiens sowie in der Slowakei. Weitere Vorkommen in Europa findet man in Russland, der Ukraine, Ungarn, Rumänien sowie verschiedene Länder der Balkanhalbinsel. Die Verbreitung in Europa ist in zahlreiche Einzelvorkommen zersplittert. Er bewohnte ursprünglich wohl nur halboffene und offene Steppen mit zumindest einzelnen Baumgruppen. Die Art besiedelt in Südosteuropa jedoch jetzt auch landwirtschaftlich genutzte Gebiete.

Der früher als Unterart betrachtete Iberische (oder Spanische) Kaiseradler wurde einstweilen zur getrennten Art hochgestuft. Er bewohnt nur die südliche Hälfte der Iberischen Halbinsel und eventuell Nordmarokko und wird bei uns wohl nie anzutreffen sein.


Östlicher Kaiseradler, Aufsicht im Flug. Hier sieht man sehr gut die stark gefingerten Handfedern, was für alle Adler der Gattung „Aquila“ gilt. Foto: Martin Schischkoff

Kaiseradler gehören zu den größten Adlern und sind sehr kräftig gebaut. Im Vergleich zum etwas größeren Steinadler wirken sie plumper. Männchen sind deutlich kleiner als Weibchen, sind jedoch in der Färbung nicht zu unterscheiden. Wie auch beim Steinadler sind die äußeren Handschwingen stark gefingert (= deutlicher Abstand zwischen den Einzelfedern).

Erwachsene Kaiseradler sind einheitlich sehr dunkel braun gefärbt, Scharf abgesetzt ist eine weiße Fleckenzeichnung im Schulterbereich, außerdem sind Hinterkopf und Nacken hellbeige bis goldfarben. Die Iris ist hell gelbgrau, die Wachshaut und die Zehen haben eine gelbe Färbung. Der Schnabel ist an der Basis breit grau und zur Spitze hin schwarz.

Das Jugendkleid ist deutlich anders. Brust und Vorderbauch sowie die Unterflügeldecken sind einheitlich hell rötlich beige und zeigen auf diesem Grund eine kräftige braune Längsstrichelung. Am Unterbauch, auf den Unter- und Oberschwanzdecken sowie an den Beinen fehlt die dunkle Strichelung. Der Rücken und die kleinen und mittleren Oberflügeldecken sind braun und hell längs gestrichelt. Die großen Oberflügeldecken zeigen breite hellbeige Spitzenflecke.

Östlicher Kaiseradler bei der Landung am Feld. Foto: Martin Schischkoff

Grundlage der Ernährung sind meist nur wenige Arten kleiner bis mittelgroßer, bodenlebender Säugetiere, in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes sind Ziesel und/oder Hamster die Hauptbeute. Daneben werden vor allem junge Vögel bis zur Größe junger Trappen und Kraniche, aber auch erwachsene mittelgroße Vögel wie Tauben, Hühnervögel und Rabenvögel erbeutet. Aas wird offenbar regelmäßig genutzt.

Die Balz beginnt meist unmittelbar nach der Ankunft am Brutplatz. Die Nester werden überwiegend auf Laubbäumen errichtet und werden oft mehrmals genutzt. Der Nestdurchmesser beträgt meist zwischen 100 und 130 cm. Meist werden 2 bis 3 Eier gut 40 Tage lang bebrütet und die Jungen anschließend etwa 2 Monate lang beim Nest gefüttert. Die Tötung der Geschwister durch das Stärkste (Kainismus) kommt bei Nahrungsmangel vor ist aber nicht obligatorisch.

Eine wesentliche Gefährdungsursache war und ist das Ausbringen von Giftködern gegen Raubsäuger (Wolf, Fuchs, Marder, etc.) und Rabenvögel.

Weitere in Österreich sehr selten zu sehende Adler

Steppenadler. Unschwer zu erkennen auf einer Raubvogelshow oder Falknerei. Foto: Kevinsphotos auf Pixabay

Hierher gehören folgende Arten, wobei zu erwähnen ist, dass besonders bei Weitziehern unter den Vögeln und solchen mit riesigen Revieren immer auch besonders exotische Arten einmal gesichtet werden können.

Der Steppenadler lebt vorwiegend in Mittelasien und ist seltener Gast in Ungarn, Polen, Ostösterreich und Ostdeutschland. Immer wieder kann man auch Gefangenschaftsflüchtlinge entdecken.

Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Kleinsäugern und Eidechsen. Er ist obligater Zugvogel und überwintert im östlichen Afrika.

Steppenadler im schnellen Jagdflug, knapp über dem Boden um Kleinsäuger zu überraschen. Foto: Kevinsphotos auf Pixabay

Der Schreiadler kommt regelmäßig in Ost- und Südosteuropa inklusive Slowenien und Kroatien vor. In Ostösterreich ist er selten zu sehen. Er ist der einzige europäischen Adler mit „obligatorischem Kainismus“, das heißt, dass unabhängig vom Ernährungsgrad so gut wie immer das erstgeborene Küken alle nachkommenden Geschwister (meist nur eines) innerhalb kurzer Zeit tötet. Das ist bei dieser Art angeboren, bei den meisten anderen Adlern kommt dieses Verhalten nur bei Nahrungsmangel vor.

Der Schelladler ist ein Bewohner Nordosteuropas. Er ist strenger Kulturflüchter! Sehr selten sieht man ihn in Ostdeutschland, eventuell auch bis nach Ostösterreich.

Das Verbreitungsgebiet des Zwergadlers liegt einerseits in Südwesteuropa und der Nordgrenze Afrikas und andererseits von den Balkanstaaten an östlich bis etwa zum Kaspischen Meer. Er ist weltweit die kleinste Adlerart und erreicht etwa die Größe eines Mäusebussards.

Der Spanischer Kaiseradler, ehemals als Unterart des auch in Österreich brütenden Kaiseradlers gesehen, bewohnt Südspanien, Südportugal und eventuell auch Nordmarokko. Ihn wird man bei uns wohl nie zu sehen bekommen. Er ist hier nur erwähnt, weil er früher mit dem heimischen Kaiseradler als eine Art gesehen wurde.

Den Habichtsadler kann man im äußersten Süden Europas und in Südasien antreffen.

Die meisten von ihnen wurden auch schon vereinzelt in Österreich gesichtet.

Für weitere Infos zu diesen Arten gibt es viele Seiten im Internet. Sehr gute Beschreibungen und Fotos findet man zum Beispiel unter https://de.wikipedia.org/wiki/Aquilinae

Der Bartgeier


Der Bartgeier ist alleine aufgrund seiner Größe kaum zu verwechseln. Im Flug zeigt er einen stark gekeilten Schwanz und eine enorme Spannweite von fast 3 Metern. – Alpenzoo

Ja, auch die europäischen, afrikanischen und asiatischen Geier gehören zur Familie der Habichtartigen und sind somit näher mit unserem Mäusebussard verwandt als etwa der Fischadler.

Mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,9 Metern zählt der Bartgeier zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt. Er ist neben dem etwa gleich großen Mönchsgeier der größte Greifvogel Europas, und mit nur 225 bis 250 Brutpaaren in Europa auch einer der seltensten. Es gibt einige Projekte zur Wiederansiedlung, in Österreich besonders in der Glocknerregion, im Ötztal und im Karwendel.

Junge Bartgeier sind überwiegend grauschwarz, nach fünf bis sieben Jahren ist die Art ausgefärbt. Die Geschlechter können optisch nicht unterschieden werden. Die Augen sind von einem roten Ring umgeben. Die Intensität des Rots spiegelt die Stimmung des Vogels wider. Je erregter er ist, desto leuchtender ist dieser Ring. Die Iris ist gelb.

Der Bartgeier hat lange, relativ schmale und zum Ende hin deutlich zugespitzte Flügel, die beim Gleiten leicht nach unten hängend gehalten werden. Der Schwanz ist lang und keilförmig. Er ist insgesamt deutlich schmalerflügelig und längerschwänzig als alle anderen Geier. Als ausgezeichneter Segler kann er schon geringste Aufwinde nutzen.

Nach dem Schlammbad trocknen sich die Bartgeier mit einem Sonnenbad – Alpenzoo

Sein Verbreitungsgebiet umfasst die Hochgebirgsregionen Europas, Asiens und Afrikas oberhalb der Waldgrenze. Dabei müssen sie über „Rotbadestellen“ (Gewässer mit rötlicher Erde) und unzugängliche Steilwände mit Nischen für den Nestbau verfügen. Wichtig ist für den Bartgeier gleichfalls, dass es einen Bestand von Beutegreifern wie Wolf und Luchs sowie großen Greifvögeln wie Steinadler in seinem Lebensraum gibt. Er benötigt sie, da er von ihnen einen Teil der Beute übernimmt.

Bartgeier sind Standvögel, die ganzjährig im Revier bleiben. Das von Familiengruppen oder Paaren beanspruchte Revier hat eine Größe zwischen 100 und 400 Quadratkilometern. Während des Winterhalbjahrs wird das Gebiet, das Bartgeier während ihrer Nahrungssuche überfliegen, noch größer. Allerdings verhalten sich Bartgeier nur in unmittelbarer Nähe ihres Nestes aggressiv.

Die Bartgeier wurden mit Hilfe von Nachzuchten aus Zoos wieder erfolgreich in mehreren Gebieten neu angesiedelt – Alpenzoo

Bartgeier leben nahezu ausschließlich von Aas – die einzige Ausnahme im Mittelmeerraum sind Landschildkröten. Die trägt der Bartgeier in die Luft und lässt sie aus großer Höhe fallen, ebenso wie Knochen. In Afrika ist außerdem beobachtet worden, dass er die Plazenta von Wild- und Nutztieren frisst. Hierfür landet der Bartgeier mitten in der Herde und nähert sich dann zu Fuß den Geburtsüberresten.

Seine Nahrung besteht zu etwa 80 % aus Knochen von gefallenen Tieren und Aas. Jungtiere sind noch auf Muskelfleisch angewiesen, erwachsene Tiere können sich fast ausschließlich von Knochen ernähren. Ein ausgewachsenes Tier benötigt täglich zwischen 250 und 400 Gramm Knochen. Bartgeier lassen die Knochen aus großer Höhe auf Felsen fallen, um sie zu zerkleinern und schlundgerechte Stücke zu erhalten.

Durch diese Spezialisierung auf Knochen hat er kaum Nahrungskonkurrenz und wartet einfach ab, bis die anderen Beutegreifer und aasfressenden Geier mit der Nahrungsaufnahme fertig sind. Ausgewachsene Vögel können bis zu 18 Zentimeter lange und 3 Zentimeter dicke Knochen unzerkleinert verschlucken.

Mit 5 bis 7 Jahren erreichen sie die Geschlechtsreife. Bartgeier legen gewöhnlich zwei Eier. Das zweite Ei folgt etwa eine Woche nach dem ersten. Der zweite schlüpfende Jungvogel ist meist nicht in der Lage, sich gegen den älteren Jungvogel im Kampf um das Futter durchzusetzen. Daher stirbt er meist durch Vernachlässigung innerhalb weniger Tage. In seltenen Ausnahmefällen tötet der ältere Jungvogel sein schwächeres Geschwister.

Der Schmutzgeier

Ausgewachsener Schmutzgeier aus dem Alpenzoo

Den Schmutzgeier wird man bei uns wohl eher nie zu sehen bekommen (außer wie auf den Fotos in einem Zoo). Er ist allerdings auf der Iberischen Halbinsel sowie im äußersten Süden des Balkans und in weiten Teilen Asiens und Afrikas verbreitet.

Er zählt zu den eher kleineren Geiern. Die Geschlechter sind im Gefieder nicht zu unterscheiden. Männchen haben jedoch gegenüber den Weibchen eine farbintensivere Gesichtshaut. Bei Jungvögeln ist das Gefieder zunächst gelbbraun, etwas gefleckt und wird bis zum Erwachsenenalter mit etwa fünf Jahren von Mauser zu Mauser immer weißer. Das unbefiederte Gesicht der Jungvögel ist grau und die Iris schwarz.

Sieht man ihn im Sitzen, dann ist er wohl unverwechselbar, der Schmutzgeier – Alpenzoo

Schmutzgeier leben meist in kleinen Gruppen. Aufgrund ihrer geringen Größe sind sie meist unter den Letzten, die die übriggebliebenen Reste des Aases ergattern können.

Die Nester bauen sie fast nur in Felsnischen oder -höhlen. Diese Nester sind meist überdimensioniert groß und sehen sehr unordentlich aus, so werden auch oft Knochen, Papier und sonstiger Müll eingebaut. Auch Nahrungsreste, die von den Eltern herbeigeschafft werden, sammeln sich bis zur Fäulnis im Nest an.

Meist werden zwei Eier gelegt und die Jungen mit aller Art von Aas aber manchmal auch Früchten gefüttert, dabei werden auch immer wieder Müllkippen nach genießbarem durchsucht. Die Nähe zum Menschen scheuen sie dabei nicht. Besonders bekannt ist bei ihnen auch der Werkzeuggebrauch. In afrikanischen Savannen verzehren sie gerne den Inhalt von Straußeneiern. Um die harte Schale aufzubrechen suchen sie sich, zum Teil auch weit entfernt, Steine, die sie dann so lange auf die Eier werfen, bis diese zerbrechen. Stellen sie nach mehreren Versuchen fest, dass der Stein zu klein ist, holen sie sich einen größeren. Den Inhalt des Eies und eventuell enthaltene Embryonen verzehren sie an Ort und Stelle.

Schmutzgeier vor seiner künstlichen Nisthöhle – Alpenzoo

Allen weitergehend interessierten Lesern kann ich nur erneut die in den früheren Beiträgen genannten Links zu detaillierteren Informationen im Internet empfehlen. Mehrere Artikelteile sind fast direkt aus https://de.wikipedia.org/wiki/Aquilinae sowie – https://de.wikipedia.org/wiki/Habichtartige für die 2 Geierarten – übernommen. Wieder einmal kann ich auch die Website von Brodowski – https://www.brodowski-fotografie.de/ empfehlen.

© Nicht namentlich bezeichnete Fotos: Robert Pisch. Alle Fotorechte verbleiben bei den jeweiligen Fotografen.

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Robert Pisch

Robert ist grafischer Facharbeiter in der Druckvorstufe und seit kurzem in Pension. Er hat zuletzt seit mehreren Jahren die grafischen Vorarbeiten für die Druckversion der DZ-Inzing erledigt. Als Mitglied von JUF, seit der Gründung dieser Fraktion, sitzt er die letzten Gemeinderatsperioden auch im Landwirtschaftsausschuss. Sein größtes Interessensgebiet ist die Natur und der Umgang mit ihr. Zusätzlich liebt er es, rein hobbymäßig, zu fotografieren und ist passionierter Fußgänger. In den letzten Jahren ist er auch auf den Geschmack und den Reiz von “Weitwanderungen” gekommen. In den sporadischen Beiträgen möchte er diese Interessensgebiete und daraus gewonnene Erfahrungen näher bringen und hofft dabei auch, die eine oder andere Diskussion “anzuzetteln”.

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