Eisvogel, Wiedehopf und Bienenfresser
Aus der meist sehr bunten Gruppe der Rackenvögel findet man in Österreich nur diese drei Arten und eventuell noch, sehr selten, die Blauracke. Bei uns in Inzing ist auch der Bienenfresser eine ausgesprochene Seltenheit, die aber doch während dem Durchzug verirrter Exemplare immer wieder entdeckt wird. Im Burgenland und im Weinviertel gibt es aber auch Brutvorkommen des Bienenfressers. Eisvogel und Wiedehopf brüten auch in Tirol.
Alle drei sind Höhlenbrüter, wobei der Wiedehopf dabei weniger anspruchsvoll ist und neben Baumhöhlen gerne auch Mauernischen, Brutkästen oder sogar Erdlöcher annimmt. Die beiden anderen graben ihre Wohnröhren in kompakte Steilwände, der Eisvogel sehr einzelgängerisch, der Bienenfresser häufig in großen Kolonien.
Der Eisvogel
Die einzige von etwa 90 Arten, die besonders in den Tropen und Subtropen verbreitet sind, die man in Europa antreffen kann. Seinen Namen hat er vermutlich wegen dem eisblauen Gefieder an Rücken und Scheitel erhalten. Er hat etwa die Größe einer Wasseramsel, mit sehr großem Schnabel, großem Kopf, gedrungenem Körper und kurzem Schwanz. Auch sein Flug ähnelt ein wenig dem der Wasseramsel ist aber im Allgemeinen viel geradliniger und zielgerichteter. Gerne sitzt er auf über das Wasser stehenden Ästen oder auch Schilfhalmen und wartet dort auf vorbeischwimmende Beute, die er in pfeilschnellem Sturzflug erhascht. Seine Nahrung besteht dabei vorwiegend aus kleinen Fischen. Da er in unserer Gemeinde keine günstige Brutgelegenheit findet erscheint er meist erst ungefähr zum Beginn der Sommerferien und bleibt dann oft bis das Wasser gefriert.
Der Bienenfresser
Wie schon erwähnt ist er bei uns ein seltener Durchzugsgast. Auch er ist die einzige in Europa vorkommende Art von etwa 30, die besonders in Afrika und Südasien bis Neuguinea verbreitet sind. Bienenfresser leben von, meist größeren, Insekten, die sie im Flug fangen. Die Fotos stammen alle aus Inzing und wurden im Frühjahr 2021 von Ingrid Bistan aufgenommen. Typisch für ihn ist neben seiner Färbung auch der verlängerte Spieß in der Mitte des Schwanzes.
Der Wiedehopf
Sie sind besonders in Südeuropa, Afrika und Südasien verbreitet. Es ist noch nicht endgültig geklärt wie viele Arten es gibt, da einige von einer einzigen Art sprechen, andere wieder mehrere Arten erkennen wollen. Sein wissenschaftlicher Name, Upupa epops, wurde von seinem typischen Ruf abgeleitet, der wie Up-up-up-up klingt, nicht sehr laut, aber doch weit hörbar ist.
Das Aussehen ist unverwechselbar. Sein Flug ist schwankend, so als wäre er betrunken. Der bevorzugte Lebensraum ist offenes Gelände mit frei stehenden Bäumen wie Streuobstwiesen, Korkeichenhaine, Viehweiden und ähnliches. Vor einigen Jahren waren mehrere Brutpaare im Ortsgebiet von Inzing, in letzter Zeit ist er jedoch beträchtlich seltener zu sehen. Ob es an natürlichen Schwankungen liegt oder ob wichtige Lebensräume, wie alte Bäume oder andere Nistgelegenheiten, vernichtet wurden kann ich nicht sagen. Er holt mit seinem langen Schnabel Kleingetier aus dem Boden und aus Tierkothäufen.
© Wie bei den Fotos angegeben. Wenn keine Angabe, Robert Pisch.
Ich danke wieder allen Freunden, die ihre Fotos zur Verfügung stellen.