Wie angekündigt, möchte ich mich in meinen Beiträgen um die Themen Medien, Politik und insbesondere Medienqualität kümmern. Deshalb gleich vorweg: Was ist (Medien-)Qualität? Kann man sie messen? Und sollte es sie geben, wem nützt sie? Für wen ist sie da?
Dies sind Fragen, die mich während meiner Zeit beim ORF beschäftigt haben und die ich mir als kritisch denkende (und viel lesende!) Medienkonsumentin häufig stelle. Wenn man ein bisschen dazu recherchiert, stoßt man auf unzählige Artikel renommierter WissenschaftlerInnen und MedienforscherInnen, die vom Wert der Medien schreiben.
Um es kurz zu machen: Medienqualität ist sehr schwer zu definieren und setzt sich aus ganz vielen Elementen zusammen. Da wäre die individuelle Komponente: Was bringt mir persönlich dieser Film oder dieser Zeitungsartikel? Holt er mich vielleicht in meiner Lebenswelt ab? Zeigt ein Film beispielsweise eine junge Frau als Protagonistin (und spricht mich das an, weil ich mich selbst damit identifizieren würde?)
Ich muss sagen, für mich definiert sich ein guter journalistischer Beitrag dadurch, dass ich nach dem Zusehen oder nach der Lektüre mehr weiß als zuvor. Dass ich einen Einblick in etwas erhalte, dass ich eine neue Perspektive kennenlerne und vor allem, dass ich ein Stückchen der Welt und der Menschen um mich herum besser verstehe. Das geht von den großen Themen der Menschheit, von der Klimakrise bis zur Arbeitswelt, bis hin zu den alltäglichen Dingen, die uns so beschäftigen, wie zum Beispiel, welche Veranstaltungen in meinem Heimatort bald stattfinden.
Idealerweise wird dies alles abgebildet – und idealerweise trägt das zu einem besseren Verständnis der Leute untereinander bei. So würde ich den demokratiepolitischen Auftrag der Medien auf den Punkt bringen. Das wäre die soziale Ebene.
Leider ist es nicht immer so, wie es theoretisch sein könnte. Gerade die Bubbles in den sozialen Medien tragen eher dazu bei, dass wir uns in unseren Sichtweisen voneinander entfernen, anstatt zu einem gemeinsamen Nenner zu kommen.
Ich glaube, öffentlich finanzierte Medien, wie zum Beispiel der ORF, haben ihre Berechtigung, weil sie allen Personen in diesem Land Zugang zu Information bieten. Das ist auch die Aufgabe dieser Medien und da müssen sie strenges Maß an sich selbst legen.
Was meinen Sie? Wozu braucht es Qualität?
Hallo Sarah!
Du hast sicher recht damit, dass man kaum eindeutige, klare und sachliche Einstufungen in gute oder Schlechte Medien festlegen kann, und damit, dass alleine etwas duzugelernt zu haben oder sein Wissen erweitern zu können schon sehr positiv ist.
Gegen die selbst gewählten Filterblasen – besonders in den Sozial Media – hat man keine andere Möglichkeit als bessere Informationen so anzubieten, dass sie von möglichst vielen verstanden und akzeptiert oder wenigstens als Denkanstoß gesehen werden.
Ein großer Mangel so gut wie aller Medien ist aber meines Erachtens auch, dass nur Sensationen interessant und berichtenswert sind. Damit wird aber das Bild der Umwelt verfälscht. Die Bevölkerung wird künstlich zu ängstlichen Hypochondern gemacht, durch eine enorme Anhäufung negativer Meldungen ohne die weit größere Menge an positivem auch nur zu erwähnen.
Ich persönlich wäre dafür einen Schlüssel zu finden mit dessen Hilfe eine kleine Basisförderung durch positive Meldungen erhöht werden kann. So käme man vermutlich bald zu einem weit realeren Bild und würde wahrscheinlich auch erkennen, wie gut es uns hier – bei allen Problemen die es gibt – trotzdem geht und wie wunderbar sicher und abgesichert wir hier in Mitteleuropa und besonders in Österreich leben.
Danke für deine Berichte und Ideen
Robert
Hallo Robert,
Ich stimme dir da auf jeden Fall zu in der Aussage, dass der Fokus bei uns mehr auf positiven Nachrichten liegen sollte.
Leider gilt immer noch „nur schlechte News sind gute News“.
Danke für deinen Kommentar!
Schöne Grüße
Sarah